Supertalent, Bücherwurm, musikalischer Feingeist: Thomas Broich musste ziemlich früh in seinem Fußballerleben mit ziemlich vielen Stigmatisierungen leben. Manche seiner Berufskollegen stecken die gewaltigen Hoffnungen in einen Spieler, der von seinem fußballerischen Können fast so viel Potenzial wie als Persönlichkeit mitbringt, mühelos weg.
Broich, der vor zehn Jahren in Burghausen entdeckt wurde, bei Borussia Mönchengladbach richtig durchstarten sollte und über die weiteren Bundesligastationen 1. FC Köln sowie 1. FC Nürnberg den Weg ins sportliche Exil in Australien wählte, war anders gestrickt. Der in München geborene Mittelfeldkicker mit dem großen Ballgefühl, der Vorliebe für anspruchsvolle Lektüre und der Frisur des Sängers einer Brit-Pop-Band zerbrach alsbald an den Anforderungen des Profigeschäfts und wählte im Jahr 2010 den Ausstieg.
Süddeutsche Zeitung:„Tom Meets Zizou zeigt den Druck der Fußballbranche. Doch es ist keine Studie des Scheiterns. Eher eine Wegbeschreibung aus gefühlter Ausweglosigkeit. Der Blick hinter die Kulissen einer Karriere, offen, schonungslos.“
Am anderen Ende der Welt kam Broich wieder mit sich ins Reine und fand auch sportlich sein Glück: Mit den Brisbane Roar gewann er auf Anhieb die australische Meisterschaft und wurde ein Jahr später sogar zum besten Spieler der A-League gewählt.
Regisseur Aljoscha Pause hat Broich in den letzten sieben Jahren eng begleitet und in über 40 Treffen mit dem inzwischen 31-Jährigen aus über 100 Stunden Drehmaterial einen der besten Fußballfilme dieser Zeit geschaffen. "Tom meets Zizou" feierte am 25. März 2011 als Eröffnungsfilm des 8. Internationalen Fußballfilmfestivals „11mm“ in Berlin Premiere und ist längst auch auf DVD erhältlich. Am Dienstag, 21. August, zeigt das WDR-Fernsehen den Streifen um 22.30 Uhr erstmals im öffentlich-rechtlichen Programm.
RS empfiehlt, sich für den Abend nichts anderes vorzunehmen!