Daran lässt der Sportdirektor des Double-Gewinners in einem Interview keinen Zweifel. Es sei durchaus nicht so wie von Bundestrainer Joachim Löw stets beanstandet, dass "er bei uns nur mit langen Bällen von hinten heraus operiert", sagte der 49-Jährige über Hummels, der am Wochenende seinen Vertrag beim BVB vorzeitig bis 2017 verlängert hatte.
"Mats variiert zwischen kurzen und langen Aufbaupässen. Selbst wenn er sich für die Nationalmannschaft umstellen müsste, sollte das kein Problem sein", ergänzte Zorc. Löw plant aller Voraussicht nach für das Auftaktspiel der DFB-Auswahl bei der EM in Polen und der Ukraine (8. Juni bis 1. Juli) am Samstag gegen Portugal mit dem Duo Per Mertesacker (FC Arsenal) und Holger Badstuber (Bayern München).
Mit der Vertragsverlängerung von Hummels hat der BVB einen weiteren Leistungsträger langfristig gebunden. Zorc unterstrich nochmals, dass auch Torjäger Robert Lewandowski über 2014 und dessen Landsmann Jakub Blaszczykowski über 2013 hinaus in Dortmund gehalten werden sollen. "Wir befinden uns im Dialog", sagte Zorc, wohlwissend, dass Vertragsverlängerungen mit Gehaltserhöhungen verbunden sind. Die Kostenseite wolle man in Zukunft den erhöhten Einnahmen anpassen.
Der BVB wolle seiner Philosophie treu bleiben, "junge, entwicklungsfähige Spieler zu finden, sie weiterzuentwickeln und bei uns auf die nächste Stufe zu hieven". Über die Spekulationen und angebliche Verhandlungen mit dem polnischen Supertalent Rafal Wolski (19) von Legia Warschau sagte Zorc nur: "Kein Kommentar."
Sorgen bereitet Zorc die zunehmende Gewalt in den Stadien. Er hofft auf Selbstreinigungskräfte innerhalb der Fanszene, damit die vergleichsweise wenigen Krawallmacher es nicht "zum Schlimmsten" kommen lassen. "In England ist es mit einer drastischen Erhöhung der Eintrittspreise, mit der Abschaffung von Stehplätzen und Alkoholverboten gelungen, die Gewalt aus den Stadien zu verbannen. Ich hoffe inständig, dass wir in Deutschland nicht so weit gehen müssen", sagte Zorc, zumal in Dortmund die mit einem Fassungsvermögen von 25.000 Zuschauern größte Fan-Stehtribüne Europas steht.
Das sei ein Stück gelebte Fußballkultur in Deutschland, sagte Zorc. In Dortmund seien es nur ein paar hundert gewaltbereite Fans, die den Fortbestand dieser Fußballkultur gefährden. "Sie müssen unsere gesamte Entschlossenheit zu spüren bekommen." Man habe beim BVB unter anderem in neue hochauflösende Kamerasysteme investiert, um "die Täter besser identifizieren und Konsequenzen ziehen zu können".