Herr Rehhagel, nach fast zwölf Jahren sind Sie zurück in der Bundesliga. Das Debüt ging gründlich daneben. Warum?
Augsburg hat gefightet wie die Löwen. Sie wussten, wenn sie verlieren, kommen sie in schwere Nöte. Wir haben zumeist versucht, die Dinge spielerisch zu lösen. In der zweiten Halbzeit hat uns Augsburg den Schneid abgekauft, danach ging's nicht mehr. Den Leuten, die spielerisch gut sind, muss man sagen, dass es gegen den Abstieg nur Kampfspiele gibt.
Wie kann es sein, dass es solche Defizite noch gibt? Die Lage ist nicht erst seit dieser Niederlage bedrohlich.
Wir müssen jetzt alle begreifen, dass wir im Abstiegskampf sind. Wir sind jetzt auf dem Relegationsplatz. Es gibt aber trotzdem keine Schuldzuweisungen. Manche haben vielleicht gedacht, man gewinnt in Augsburg leicht, aber ich wusste, dass es schwer wird. Das Spiel können wir jetzt nicht mehr gewinnen. In sechs Tagen geht es gegen Werder Bremen. Darauf müssen wir uns vorbereiten und aus den Fehlern lernen.
Wieso ist es diesmal noch nicht gelungen, die Wende herbeizuführen?
Wir sind nicht der FC Bayern München. Die Mannschaft hat lange Zeit kein Spiel gewonnen. Es ist klar, dass wir nicht spielen wie der FC Barcelona. Wir müssen jetzt aber endgültig aufwachen. Wir sind jetzt endgültig da angekommen, wo wir praktisch keine Zeit mehr haben. Wir müssen einfach kämpfen und fighten, um mal wieder einen Sieg zu landen.
Weshalb haben Sie Peter Niemeyer ausgewechselt? Kurz nach dessen Auswechslung fielen die ersten beiden Tore.
Ich habe Niemeyer ausgewechselt, weil er nicht richtig ins Spiel gekommen ist und weil er ein kampfstarker Spieler ist. Nach der Gelben Karte habe ich gedacht, wenn er noch mal Gelb bekommt, sind wir in Unterzahl. Und in Unterzahl kannst du fast nicht mehr gewinnen.
Reicht die Qualität der Mannschaft Ihrer Meinung nach aus, um die Klasse zu halten?
Ich hoffe es.