Sportmoderator Werner Hansch hat bereits vor eineinhalb Jahren erfahren, dass der frühere Schalke-Manager Rudi Assauer an Alzheimer leidet. Bei gemeinsamen Auftritten habe es damals "Situationen gegeben, wo mir klar wurde, dass irgendetwas mit seinem Kopf nicht stimmt", sagte Hansch im Interview mit dem Radiosender hr1.
Schließlich habe er sich ein Herz gefasst und seinen Freund Assauer direkt darauf angesprochen: "Rudi, ich glaube, irgendetwas ist nicht in Ordnung mit Dir, ich muss mit Dir jetzt mal darüber reden." Daraufhin sei Assauer ihm unter Tränen um den Hals gefallen. Betroffen sei er in dieser Situation gewesen, erzählte Hansch, aber nicht überrascht: "Wenn Sie mit einem Menschen diskutieren und es fällt ein Name und nach einer Minute sagt er, wie hieß der nochmal, Werner, wer war das, dann dämmert es Ihnen, dass etwas nicht stimmt."
Assauer gehe es heute "den Umständen entsprechend. Es ist tagesformabhängig", sagte Hansch: "Es gibt bei Alzheimer keinen eindimensionalen Krankheitsverlauf. Wenn ich ihn treffe, dann habe ich manchmal den Eindruck, der Rudi ist gut drauf, erinnert sich an manches, und dann gibt es wieder Tage, wo ich denke, oh, es geht bergab."
Für Assauer sei es eine Erleichterung, dass seine Krankheit öffentlich geworden ist. Wichtigstes Motiv sei gewesen, mit Gerüchten um seinen Zustand aufzuräumen: "Viele haben hinter der Hand getuschelt, mit dem Assauer stimmt was nicht. Und viele von diesen Schlaubergern haben immer gesagt, er hat sich den Verstand weggesoffen. Das war es nicht, sondern es war die Krankheit, die seinen Verstand aufgezehrt hat."