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Weidenfeller stinksauer
"Acht Jahre gewartet - und dann so was"

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BVB: "Das war ein schrecklicher Tag für uns"
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Drei Spiele, nur ein Punkt, viele Rätsel - und eine bittere Erkenntnis: Die Jungstars von Borussia Dortmund sind noch nicht reif für die Champions League.

Die Halbzeitbilanz des deutschen Meisters liest sich ebenso ernüchternd wie alarmierend, der "Abstieg" in die Europa League ist kaum noch abzuwenden. Es droht sogar ein blamables Europacup-Aus.

Von einer Chance aufs Überwintern in der lukrativen Beletage wollte der frustrierte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke nach der 1:3 (1:2)-Abfuhr bei Olympiakos Piräus nichts wissen: "Über Platz zwei oder das Achtelfinale rede ich überhaupt nicht mehr. Primäre Aufgabe ist es, Platz drei zurückzugewinnen."

Mit versteinerter Miene und restlos bedient vom schwachen Auftritt im "Endspiel" stellte der 52-Jährige fest: "Wir haben zu Recht verloren. Das muss man sich so knallhart eingestehen und mit der Kritik leben." Stinksauer reagierte Torhüter und Kapitän Roman Weidenfeller: "Ich habe acht Jahre darauf gewartet, wieder Champions League zu spielen - und dann so etwas. So darf man sich nicht präsentieren."


Trainer Jürgen Klopp hatte auch mit einer Nacht Abstand keine richtige Erklärung parat. "Wir kriegen zu leicht Gegentore, spielen nicht schlecht, machen uns aber durch Fehler viel kaputt", sagte er am Donnerstagnachmittag. Ein inzwischen allzu gut bekanntes Phänomen.

Die Begleitumstände - wie die von schweren Krawallen begleiteten Proteste von Zigtausend Griechen in der Stadtmitte gegen das Spargrogramm der Regierung - wollte Watzke als Entschuldigung nicht gelten lassen. "Das war insgesamt ein schrecklicher Tag für uns. Aber wer sich davon beeinflussen lässt, hat den Job verfehlt."

Stattdessen beschäftigte die Borussen gleich nach dem Abpfiff die Suche nach Erklärungen für die zwei Gesichter ihrer Profis in der Bundesliga und auf der internationalen Bühne. Denn es bedarf schon im Rückspiel gegen die Griechen am 1. November einer immensen Steigerung, um noch zu retten, was zu retten ist. "Denn jetzt geht es ums Überwintern im Europapokal. Am liebsten natürlich in der Champions League, das ist doch klar. Aber auch gern in der Europa League", sagte Klopp.


Man habe den deutschen Fußball in der Champions League gut präsentieren wollen, das habe man gemacht - wenn nur die vielen Gegentore nicht wären. Wie schon beim 0:3 bei Olympique Marseille vergaben die Borussen Riesenchancen zur Führung und wurden postwendend für eklatante Patzer in der Abwehr bestraft. "Das sind Konzentrationsfehler. Für eine Mannschaft, die sich über die Defensive definiert, ist es hart, einmal drei Gegentore zu bekommen. Zweimal ist brutal", sagte der BVB-Coach.

Zwar hatte Robert Lewandowski (26.) die Führung des griechischen Meisters durch José Holebas ausgeglichen, doch Rafik Djebbour (40.) und Francois Modesto (78.) machten schließlich alles klar, weil beim BVB außer den gewohnt größeren Spielanteilen in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen war. Cleverness und Effektivität siegten erneut über jugendlichen Leichtsinn und mangelnde Erfahrung.

"Ich kann jeden verstehen, der das kritisiert. Aber wir haben uns bewusst entschieden, keine teure Erfahrung einzukaufen und diesen Weg zu gehen. Dennoch bin ich heute sehr enttäuscht", sagte Sportdirektor Michael Zorc. "Wir können es uns selbst nicht erklären, weil wir zudem theoretisch auf jeder Position besser besetzt sind als Piräus", ergänzte Nationalspieler Mats Hummels, "aber die schießen dreimal aufs Tor und treffen dreimal."

Immer wieder werde der BVB von Experten und gegnerischen Trainern für sein Talent gelobt, so Klopp. Wenn man dann aus dem Talent auch noch Leistung machen könne, sei das ideal. "Unangenehm ist es, wenn man als talentiert und erfolglos bezeichnet wird," sagte Klopp. "Wir haben noch drei Spiele. Abschenken werden wir nichts. Wir spielen in der Champions League, um erfolgreich zu sein, und nicht, um fremde Länder zu bereisen."

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