"Manchmal denke ich, dass die Schiedsrichter mir nur fünf Sekunden mehr Zeit geben müssten, dann wäre ich schon längst wieder beim Spiel. Aber durch die Intervention des Vierten Offiziellen, die zum Teil mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen die Entscheidungen des Schiedsrichters zu rechtfertigen versuchen, wird es oft schwer, wieder runterzukommen. Ich würde mir wünschen, vierte Offizielle mit mehr Erfahrung und damit mehr sozialem Gespür einzusetzen. Das würde wirklich helfen", sagte der 37-Jährige der Welt am Sonntag.
Tuchel äußerte sich auch zu seinen Zukunftsplänen. "Es ist für mich extrem reizvoll, einen Klub zu prägen und meine Fußspuren zu hinterlassen, darüber definiere ich mich aktuell. Das kann ich in Mainz", sagte der FSV-Coach. Allerdings hätte er auch keine Angst vor großen Aufgaben: "Ich traue es mir absolut zu, auch Bayern München oder andere große Vereine zu trainieren. Aber das Wann ist entscheidend. In welcher Lebenssituation bin ich, und in welchen Situationen sind der aufnehmende und der abgebende Klub? Es muss passen."
Trotz des fünften Platzes in der vergangenen Runde sieht Tuchel in Mainz immer noch das "gallische Dorf der Liga". "Die Art und Weise, wie wir versuchen, Spiele zu gewinnen, ist so geblieben. Meine Spieler erlauben sich, groß zu denken, wie ich es zuvor noch nie erlebt habe", schwärmte der FSV-Coach und meinte: "Wir haben Grenzen gesprengt, die scheinbar in den Gesetzmäßigkeiten der Bundesliga verankert waren."