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Kölns K-Frage
Solbakkens Spiel mit Podolski

Kölns K-Frage: Solbakkens Spiel mit Podolski
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Machtkampf beim 1.FC Köln: Der Einfluss des Fanlieblings Lukas Podolski schwindet, seit der neue Trainer Stale Solbakken in der Domstadt das Sagen hat.

"Prinz" Poldi droht sogar der Verlust der Kapitänsbinde. An diesem Montag soll über dem Kölner Geißbockheim endlich weißer Rauch aufsteigen. Habemus capitaneum - "Wir haben einen Kapitän", wird es dann heißen. "Das ist der richtige Moment, die Kapitänsfrage zu beantworten", sagte Trainer Stale Solbakken vor dem Testspiel gegen den FC Arsenal (Samstag, 15.30 Uhr). Und es ist längst nicht mehr selbstverständlich, dass die Antwort Lukas Podolski lauten wird.

Der Fanliebling wackelt, aber noch ist er nicht gefallen. "Ich werde mit Sicherheit nicht freiwillig hingehen und das Amt zur Verfügung stellen. Die Kapitänsbinde macht mich stolz", sagte Podolski. Doch seine Macht bröckelt, seit Solbakken das Sagen hat.

Der Norweger sieht eigentlich nicht aus wie ein Mann, der ein Erdbeben auslösen kann. Zwar hat er keine Haare mehr auf dem Kopf, aber stets trägt er ein Lächeln im Gesicht. Doch mit der schleichenden Demontage seines Stürmerstars Podolski hat er in der Domstadt für Aufruhr gesorgt. In einem Vorbereitungsspiel durfte sogar Kevin Pezzoni die Binde tragen. Ein Affront für den sensiblen Podolski.

Das Thema ist ein Politikum

Das Thema ist ein Politikum. Bisher galt Podolski als unantastbar, aber Solbakken zögert, ihn im Amt zu bestätigen. "Ich weiß, was ich mache. Ich will hier eine neue Kultur aufbauen und dafür die richtigen Entscheidungen treffen", sagte er, "ich muss noch zwei, drei Gespräche führen. Es können mehrere Spieler Kapitän werden." Und Sportdirektor Volker Finke hält sich zumindest öffentlich raus: "Das ist eine Entscheidung des Trainers. Da mischt sich niemand ein."

Egal wie die Entscheidung ausfällt, Podolski ist durch die öffentliche Diskussion beschädigt. Eine elegante Lösung scheint nicht mehr möglich. Dabei braucht Podolski für Top-Leistungen Nestwärme und das absolute Vertrauen des Trainers. "Es ist eine große Ehre, Kapitän zu sein. Wenn man eine Mannschaft führt, beflügelt einen das noch etwas mehr", sagte der Nationalspieler. Als Kapitän spielte Podolski die beste Halbserie seiner Karriere und führte den FC zum Klassenerhalt. Jetzt droht ihm nach nur sechs Monaten im Amt schon wieder der Verlust des Statussymbols.

"Die Situation ist, wie sie ist"

Und nicht wenige in Köln befürchten, dass sich Podolski ohne dieses kleine Stück Stoff innerlich isoliert. Mit seiner Dynamik und seiner Schnelligkeit kann er eine Qual für jede Abwehr sein, aber ohne die letzte Motivation wirkt er auch mal wie ein trotziges Kind: "Die Situation ist, wie sie ist. Ich kann daran nichts ändern."

Wie reibungslos die Kapitäns-Frage dagegen geklärt werden kann, demonstrierte Borussia Dortmund. Beim deutschen Meister bleibt Sebastian Kehl Spielführer, obwohl er in der vergangenen Saison nur bei sechs Spielen auf dem Platz stand und die jungen Wilden sportlich längst an ihm vorbeigerauscht sind. Trotzdem sagte Trainer Jürgen Klopp: "Er bleibt Kapitän." Basta, keine Diskussion.

Unumstritten sind bei den Top-Klubs auch Philipp Lahm (Bayern München) und Simon Rolfes (Bayer Leverkusen). Schalke 04, Werder Bremen und der Hamburger SV wollen ihre Kapitäne in der kommenden Woche bekannt geben.

Podolski weiß am Montag mehr. So oder so.

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