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NRW stellt 10-Punkte-Plan vor

Stadion-Sicherheit: NRW stellt 10-Punkte-Plan vor
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Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hat die Initiative "Mehr Sicherheit bei Fußballspielen" vorgestellt, die vielleicht bundesweit übernommen wird.

In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Deutschen Fußball Liga (DFL), den Vereinen, den Kommunen, dem Städtetag, den Fanprojekten, den Verkehrsunternehmen, dem Verkehrs- und Sportministerium sowie der Bundes- und Landespolizei entstand ein 10-Punkte-Plan, der ausufernde Gewalt in den Stadien künftig verhindern soll.

"Dies ist ein bemerkenswerter Schritt: Alle Partner in unserem Netzwerk ziehen an einem Strang und haben sich auf ein 10-Punkte-Konzept verständigt. Gemeinsam übernehmen wir Verantwortung für sichere Fußballveranstaltungen", sagte SPD-Politiker Jäger, der das Konzept als "Meilenstein" bezeichnete: "Wir können davon ausgehen, dass unsere Initiative von den anderen Bundesländern aufgegriffen wird."

Wichtiger Bestandteil des Konzepts ist das rigorose Vorgehen gegen Gewalttäter. "Wer Straftaten begeht, bekommt umgehend die Rote Karte, sofort und ohne Wenn und Aber! Wer bereits auf der Anreise Straftaten begeht, darf das Fußballspiel nicht sehen. Ich bin davon überzeugt, dass ein konsequentes Vorgehen am besten wirkt, um Krawallmacher zum Umdenken zu bewegen", sagte Jäger

Er hob aber auch hervor: "Unsere Initiative tritt für ein einheitliches und abgestimmtes Handeln ein. Ein ganz besonders Anliegen ist uns, dass wir bei den Fans Verlässlichkeit und Vertrauen schaffen." Er sei überzeugt, so Jäger, dass dadurch gerade auch bei den friedlichen Fans die Bereitschaft wachse, Verantwortung für sichere Fußballerlebnisse zu übernehmen.

Zuletzt hatten vor allem Hooligans von Eintracht Frankfurt durch schwere Ausschreitungen die Sicherheit in den Stadien wieder zum Thema gemacht.

Der 10-Punkte-Plan "Mehr Sicherheit bei Fußballspielen" im Überblick: 1. Unsere Polizei handelt transparent, verlässlich, differenziert und konsequent. Die Fans sollen in Nordrhein-Westfalen ein einheitliches und mit den Netzwerkpartnern eng abgestimmtes Handeln der Polizei erleben.

2. Die Fans werden frühzeitig über ihre Reisemöglichkeiten, über die Bedingungen auf dem Reiseweg und am Spielort sowie über Maßnahmen von Vereinen, Polizei und Verkehrsunternehmen informiert. Die Polizei leistet hierzu einen umfassenden Beitrag.

3. Die Vereine und Verbände nehmen die Verantwortung für ihre Fans auch außerhalb der Stadien stärker wahr. Die Polizei ist dabei ihr engagierter Partner. Dazu gehört, dass die Vereine alle Möglichkeiten nutzen, um eine organisierte Anreise der Fans zu gewährleisten. Das bedeutet auch, dass die Fans bei Auswärtsspielen durch vereinseigene Ordner begleitet werden.

4. Die Polizei und die Fanszenen treten in einen intensiven und offenen Dialog ein. Unsere Polizei ist dazu bereit, eine vergleichbare Offenheit und Bereitschaft erwarten wir auch von der Fanszene!

5. Den friedlichen Fans werden insbesondere im öffentlichen Personenverkehr attraktive Reisemöglichkeiten angeboten. Aggression und Konflikt fördernde Reisebedingungen sollen minimiert werden. Die überwiegende Mehrheit der reisenden, friedlichen Fans, nennen wir es das "soziale Korrektiv", sollten die organisierten Reiseangebote intensiv nutzen. Dafür sollen die erforderlichen, möglicherweise auch zusätzlichen Transportkapazitäten für einen störungsfreien Fanreiseverkehr zur Verfügung gestellt werden.

6. Die Fans nehmen Freiräume auf den Reisewegen und im Stadion verantwortlich wahr.

7. Die friedlichen Fans sollten sich eindeutig von Störern und gewaltbereiten Problemfans absetzen und distanzieren. Störer und gewaltbereite Problemfans stehen dadurch im Abseits. Problemfans reisen getrennt von den friedlichen Fans.

8. Zwischen friedlichen und Gewalt suchenden Fans wird eindeutig unterschieden.

9. Polizeiliche Präsenz und einschränkende Maßnahmen orientieren sich an dem Grundsatz: so viel Sicherheit wie nötig, so wenig Einschränkungen wie möglich.

10. Störungen der öffentlichen Sicherheit werden konsequent, bereits im Ansatz verhindert und durch zügiges, professionelles Handeln nachhaltig unterbunden. So werden gewalttätige Fans umgehend auf ihren Reisewegen in ihre Heimatorte zurückgeführt. Sie erreichen das Stadion als Ziel ihrer Reise nicht.

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