"Die Polizei und unser Sicherheitsdienst haben empfohlen, kein Training durchzuführen", sagte Frankfurts Pressechef Carsten Knoop. Das habe Trainer Christoph Daum laut Knoop akzeptiert.
Daum wird deshalb voraussichtlich am Dienstag mit der Eintracht in ein Trainingslager an einem noch unbekannten Ort reisen, um sich in Ruhe auf das Abstiegsendspiel am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total!) gegen den 1. FC Köln vorzubereiten. "Ich kann nur darauf setzen, dass die Mannschaft nach dieser ersten Halbzeit einen heilsamen Schock mitnimmt. Wenn jetzt nicht der Letzte aufgewacht ist und kapiert, worum es hier für Eintracht Frankfurt geht, dann weiß ich es auch nicht", sagte Daum.
Ein Warnschuss und zwanzig Festnahmen
Zuvor hatten am Samstagabend 200 Eintracht-Hooligans vor der heimischen Arena für Randale gesorgt. Die Anhänger passten den Mannschaftsbus der Hessen nach der Rückkehr vom verlorenen Rhein-Main-Derby beim FSV Mainz 05 (0:3) ab und zettelten eine Konfrontation mit der Polizei an.
Einmal sei die Situation so brenzlig gewesen, dass ein Polizist einen Warnschuss abgeben musste, sagte ein Sprecher am Samstagabend. Es gab 20 Festnahmen. Bereits in der Vergangenheit waren die Eintracht-Anhänger negativ aufgefallen. Auch kurz vor dem Anpfiff am Samstag hatten die Anhänger im Stadion am Bruchweg Rauchbomben gezündet.
Unterdessen wollten die Frankfurter Ultras am Sonntag ihre Hände in Unschuld waschen. "Wir wehren uns vehement gegen die Darstellungen, die Berichte zum Ablauf der Vorfälle entsprechen nicht der Wahrheit. Richtig ist, dass es zu einem Einsatz einer Schusswaffe vonseiten eines Polizisten kam. Wir stehen geschockt und fassungslos dieser Situation gegenüber", hieß es in einer Presseerklärung der Fan-Gruppierung.