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Nürnberg gegen Mainz
(K)ein Endspiel um die Europa League

Nürnberg: Hecking will nichts vom "Endspiel" wissen
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Gefühlte hundert Mal hat Dieter Hecking dieser Tage das Wort "Endspiel" in der Zeitung lesen müssen, meist in Verbindung mit den Worten "Europa" und "League".

"Das geht mir auf den Keks", sagt Hecking vor dem Spiel des von ihm trainierten 1. FC Nürnberg gegen Mainz 05 am Ostersonntag (17.30 Uhr/Sky und Liga total!).

Das Duell des Sechsten (Nürnberg) gegen den Fünften (Mainz) findet zum Abschluss des 31. Spieltages statt. Danach sind in drei Spielen noch neun Punkte zu holen - somit wäre Platz fünf auch für den Verlierer der Partie noch zu erreichen, hat der Club doch nur zwei Punkte Rückstand auf Mainz. Aber auch Hecking weiß, dass sein Mainzer Kollege Thomas Tuchel nicht ganz Unrecht hat, wenn er sagt: "Es ist ein Endspiel - aber nur für Nürnberg, nicht für uns."

Solche Spielereien im Vorfeld wichtiger Begegnungen gehören dazu, Medienprofis wie Tuchel haben sogar Spaß daran. Hecking tut sich da etwas schwerer. Der 46-Jährige mag es nicht, die Dinge öffentlich zuzuspitzen, er ist auch kein Freund lautsprecherischer Ansagen. Als ihm Robin Dutt vor dem Gastspiel beim SC Freiburg im Januar die Favoritenrolle zuzuschieben versuchte, beschwerte er sich öffentlich. Tuchels Volte wird ihm kaum besser gefallen.

"Im Hurrastil wird das nicht gelingen"

Hecking kennt die Aussage Tuchels noch nicht, als er über das anstehende Duell spricht. "Natürlich will ich das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit und Konsequenz angehen, aber nach 31 Spieltagen ist die Saison noch nicht vorbei", sagt er: "Auch bei einem Sieg haben wir keine Gewissheit, dass wir am Ende auf Platz fünf stehen werden." Im Falle einer Club-Niederlage jedoch, betont Tuchel wenig später in Mainz, "sind wir schon fünf Punkte vorne". Und deshalb sei es eben ein Finale - für die Franken.

Hecking, das immerhin, erwartet eine "Reifeprüfung" für seine Mannschaft. "Die Zuschauer dürfen nicht denken, dass wir das im Hurrastil machen, das wird nicht gelingen. Aber die Mannschaft hat den Willen und das Können, um dieses Spiel zu gewinnen." Kollege Tuchel indes glaubt "an die Leistungsbereitschaft meiner Mannschaft".

Für beide Klubs wäre der Vorstoß in den "kleinen" Europapokal ein Erfolg, wie er zu Beginn dieser Saison nicht vorhersehbar war. Der Club hat in den vergangenen 22 Jahren nur ein einziges Mal international gespielt - 2007/08. Mainz war überhaupt erst einmal in Europa aktiv - vor sechs Jahren als Sieger der Fairplay-Wertung. "Alle bei uns wissen, um was es geht. Es ist doch jede Woche das gleiche Thema. Und es gibt überhaupt keinen Grund, sich verrückt zu machen", sagt der frühere Nürnberger Marcel Risse.

Unabhängig vom Ausgang bedeutet die Saison laut Manager Christian Heidel für Mainz schon jetzt einen "Quantensprung". Das liegt vor allem aber daran, dass der Klub ein im Sommer bezugsfertiges Stadion hat bauen lassen und somit künftig wirtschaftlich neue Möglichkeiten haben wird. Die Europa League wäre die perfekte Abrundung für ein tolles Jahr, obwohl Heidel betont: "Wir würden als Fünfter in die dritte Qualifikationsrunde einsteigen, dort warten nicht nur Luschen. Das Abenteuer kann nach zwei Spielen vorbei sein."

Nürnberg hielt beim letzten Mal immerhin acht Spiele durch, stieg am Ende aber aus der Bundesliga ab. Sportdirektor Martin Bader nennt die Teilnahme an der Europa League dennoch "einen Segen". Dass dort jedes Spiel ein "Endspiel" gegen das Aus ist, dürfte selbst Dieter Hecking verschmerzen können.

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