Hannover 96 ist die beste Bundesliga-Platzierung der Vereinsgeschichte und das Startrecht im Europapokal kaum noch zu nehmen. Das Team von Trainer Mirko Slomka setzte sich gegen Verfolger FSV Mainz 05 mit 2:0 (1:0) durch und kann bei noch fünf ausstehenden Spielen und acht Punkten Vorsprung nur noch theoretisch von Rang vier verdrängt werden.
Die bislang beste Platzierung gelang den Niedersachsen, die zuletzt vor 19 Jahren international vertreten waren, als Fünfter in der Saison 1964/65. Zudem stellte 96 dank des elften Heimsieges der Saison einen weiteren Vereinsrekord auf.
Torjäger Didier Ya Konan brachte die Roten mit einem verwandelten Foulelfmeter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) auf die Siegerstraße, nachdem Gäste-Verteidiger Nicolce Noveski den Hannoveraner Lars Stindl im Strafraum zu Fall gebracht und für diese Notbremse die rote Karte gesehen hatte. Für den Ivorer war es bereits das 13. Saisontor. Sergio Pinto erzielte nach einer kurz ausgeführten Ecke das 2:0 (59.).
Vor 48.000 Zuschauern hatte 96 im ersten Durchgang mehr vom Spiel und die besseren Torchancen. 96-Coach Slomka hatte seine Spieler im Abschlusstraining sieben Minuten lang zusammengestaucht, weil sie unkonzentriert und überheblich agierten. Die Standpauke hat offensichtlich geholfen.
Nach vorsichtigem Beginn übernahmen die Gastgeber immer mehr die Kontrolle im Spiel und hätten bereits in der 16. Minute in Führung gehen müssen, doch Ya Konan schloss einen Konter selbst ab und scheiterte an Gäste-Keeper Heinz Müller, anstatt auf seinen mitgelaufenen Sturmpartner Mohammed Abdellaoue zu passen. Elf Minuten später fand der Ivorer, der unter der Woche wegen einer Risswunde an der Hand genäht werden musste, nach einer starken Einzelleistung erneut in Müller seinen Meister. Beim Strafstoß war der Torwart jedoch chancenlos.
Die Mainzer fanden kaum ins Spiel. 96-Torhüter Ron-Robert Zieler, der nach knapp vierwöchiger Verletzungspause wieder zwischen den Pfosten stand, war in der ersten Hälfte nahezu beschäftigungslos. In der 34. Minute musste jedoch 96-Kapitän Steven Cherundolo nach einem Abstauber des Mainzers Malik Fathi für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie retten.
In Überzahl ließen die Niedersachsen nach dem Seitenwechsel den Gegner geschickt laufen, ohne den ganz großen Druck auf Mainz auszuüben. Der FSV steckte nicht auf und fuhr hin und wieder gefährliche Konter. In der 55. Minute lief Stürmer Sami Allagui sogar alleine auf das Tor zu, scheiterte jedoch an dem herausstürmenden Zieler.