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Berlin oder Krise

DFB-Pokal: Schalke und Bayern wollen Saison retten
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Bayern München und Schalke 04 dürfen sich im DFB-Pokal keine Ausrutscher erlauben. Im Mittelpunkt stehen aber auch die Torhüter Thomas Kraft und Manuel Neuer.

Berlin oder Krise, Kraft oder Neuer, Tod oder Gladiolen: Im vorweggenommenen DFB-Pokal-Endspiel zwischen Bayern München und Schalke 04 steht für beide Vereine sehr viel auf dem Spiel, der Druck ist extrem hoch. Bei einer Halbfinal-Niederlage heute (20.30 Uhr/ZDF und Sky) droht sowohl beim deutschen Rekordmeister als auch bei den Königsblauen erhebliche Unruhe. Viel Brisanz birgt auch das Torwart-Duell zwischen Thomas Kraft und Manuel Neuer, der weiterhin als Wunschkandidat der Bayern für die kommende Saison gehandelt wird.

"Meine Mannschaft muss das gewinnen. Für Schalke geht es aber noch mehr um Tod oder Gladiolen. Ich denke, dass sich Schalke europäisch qualifizieren will, das wird schwer sein, wenn sie gegen uns verlieren", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal am Dienstag.

Superstar Arjen Robben sprach von einem "ganz wichtigen Spiel für beide Teams. Für Schalke ist es auch fast die einzige Chance, etwas zu holen." Man wolle mit dem erneuten Einzug ins Pokal-Finale in Berlin am 21. Mai keine weiteren Diskussionen aufkommen lassen, ergänzte Bayern-Sportdirektor Christian Nerlinger.

Meisterschaft abgeschrieben

Die Meisterschaft haben die Münchner spätestens nach dem ernüchternden 1:3 gegen Dortmund abgeschrieben. Bleibt noch die Champions League und eben wie im letzten Jahr der DFB-Pokal. Dies sei der "leichteste Weg zu einem Titel", betonte Thomas Müller. Van Gaal ging sogar noch einen Schritt weiter: "Wir könnnen nicht mehr Meister werden, aber wir können noch viel gewinnen. Ich glaube daran - und die Spieler glauben auch daran."

Bei einem Aus gegen Schalke könnte es für van Gaal wieder ungemütlich werden, auch wenn der Coach nach eigener Aussage weiterhin die volle Rückendeckung der Bosse spürt. Deshalb sei er entspannt. Nerlinger und Kapitän Philipp Lahm sprachen aber schon von einer "schwierigen und gefährlichen Situation". Am Samstag sind die Münchner in der Liga bei Hannover zum Siegen verdammt, um zumindest Platz zwei und die direkte Champions-League-Qualifikation nicht aus den Augen zu verlieren.

Auch bei Schalke-Coach Felix Magath ist die Lage angesichts einer völlig verkorksten Bundesliga-Saison äußerst angespannt. Der Pokal ist für die hoch verschuldeten Schalker die letzte Möglichkeit, sich für die kommende Saison doch noch international zu qualifizieren - es sei denn, sie gewännen die Champions League.

Magath zeigt sich gelassen

Magath zeigte sich vor seiner Rückkehr nach München - 2005 und 2006 gewann er mit den Bayern das Double - trotz aller Probleme gelassen. Er mache sich "keine all zu große Sorgen, was diese Saison betrifft. Neben den Bayern sind wir die einzige Mannschaft, die noch in drei Wettbewerben vertreten ist." Er sei mit dem bisherigen Abschneiden "bis auf die Bundesliga zufrieden. Man kann nicht sagen, dass diese Saison wenig erfolgreich ist."

Alle Augen werden am Mittwochabend besonders auf die beiden Torhüter Kraft und Neuer gerichtet sein. Der Schalker soll nach 20 Jahren in königsblau künftig für die Roten spielen. Die Spekulationen reißen nicht ab und wurden erst in der vergangenen Woche von van Gaal noch einmal angeheizt. "Ich denke, dass Neuer sehr gut passen kann, weil wir zwei Spitzentorhüter brauchen", sagte der Niederländer.

Wenn Neuer kommt, geht Kraft

Einen "kleinen Trick vor dem Pokalspiel" nennt Neuer die neuen Avancen, während Magath die deutsche Nummer eins einmal mehr als "unverkäuflich" bezeichnete. Kraft hatte sich zuletzt ebenfalls schon klar positioniert. Sollte Neuer kommen, wird er die Münchner verlassen.

Nerlinger wollte die Gerüchte in der tz nicht kommentieren: "Ich freue mich erst mal, dass Thomas so gut hält. Dass nach jedem Spieltag spekuliert wird: Braucht Bayern Manuel Neuer noch oder nicht, ist ein Spiel, das ich nicht mitspielen kann und will."

Robben, der in der vergangenen Saison im Halbfinale beim 1:0 n.V. den entscheidenden Treffer erzielt hatte, hält Neuer für einen der "weltbesten Torhüter. Aber es ist nicht so, dass Super-Mann im Tor steht. Gegen ihn kann man auch Tore schießen." Auf ein Tor wartet der Schalker Klaas-Jan Huntelaar bereits seit 1001 Minuten.

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