Bayer Leverkusen hält dank Stefan Reinartz und Stefan Kießling als Tabellenzweiter Bayern München weiter auf Distanz, während die Lage für den VfB Stuttgart immer bedrohlicher wird. Die gute Leistung des Tabellenvorletzten aus Schwaben wurde beim 2:4 (1:2) in Leverkusen nicht belohnt, und der Abstand zum rettenden Ufer beträgt immer noch vier Punkte. Innenverteidiger Reinartz (81.) köpfte Bayer in der Schlussphase in Führung, bevor Kießling (90.+1) den Sieg perfekt machte.
Kießling (7.) und Castro (41.) hatten zuvor die beiden Bayer-Treffer zum 444. Bundesliga-Erfolg des Werksklubs erzielt. Das zwischenzeitliche 1:1 des Österreichers Martin Harnik (16.) und das 2:2 durch den fulminanten 30-m-Schuss von Zdravko Kuzmanovic, der Nationaltorwart René Adler überraschte, reichten den Stuttgartern nicht, um in Leverkusen zu punkten. Es war die siebte Niederlage in den letzten elf Spielen.
Ballack eingewechselt
Bei den Gsastgebern saß Kapitän Michael Ballack erneut nur auf der Bank und wurde bei Bayer erst in der 65. Minute eingewechselt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Rheinländer mit dem Remis noch gut bedient, denn Stuttgarts Nationalstürmer Cacau hatte zudem mit einem Pfostenschuss (61.) Pech. Auch der japanische Neuzugang Shinji Okazaki (57.) verpasste nur knapp sein erstes Bundesliga-Tor.
Gegenüber dem 1:4 vor Wochenfrist gegen den 1. FC Nürnberg waren die Stuttgarter vor 28.851 Zuschauern nicht wiederzuerkennen. Die Labbadia-Mannschaft knüpfte an die lange Zeit gute Leistung bei der 1:2-Niederlage in der Europa League bei Benfica Lissabon am vergangenen Donnerstag an.
Hajnal mit gutem Spiel
Vor allem der Ex-Dortmunder Tamás Hajnal erwies sich als treibende Kraft bei VfB. Der Ungar war es auch, der mit einem feinen Pass Harnik bediente, und dieser ließ sich die Chance zum Ausgleich mit seinem siebten Saisontor nicht nehmen.
Die Leverkusener, die am Donnerstag in der Europa League locker 4:0 im ukrainischen Charkow gewonnen hatten, zeigten wie schon oft in dieser Spielzeit nur eine durchwachsene Leistung vor heimischer Kulisse.
Dabei war Kießling, der diesmal von Trainer Jupp Heynckes den Vorzug gegenüber dem Schweizer Eren Derdiyok erhalten hatte und sein 200. Bundesligaspiel bestritt, frühzeitig das 1:0 geglückt. Heynckes hatte nach dem klaren Erfolg in Charkow wie erwartet wieder seine vermeintlich beste Anfangsformation aufgeboten, nachdem er in der Ukraine fleißig rotiert hatte.