"Ob und wann ich einmal zurücktrete, das bestimme ich selbst. Das bestimmt nicht eine Gruppe von Chaoten", sagte der 67-Jährige dem Kölner Express einen Tag nach der turbulenten Jahreshauptversammlung. Am Mittwochabend hatten die Mitglieder dem Vorstand um Overath mit deutlicher Mehrheit die Entlastung verweigert. Overath war noch 2009 mit überwältigender Mehrheit für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden.
Overath schwächte seine drastische Aussage später in einer offziellen Mitteilung etwas ab. "Es gab eine kleine Gruppe von Mitgliedern, die gezielt Stimmung mit Zwischenrufen gemacht hat. Mit diesem provokativen Verhalten kann ich nicht einverstanden sein. Es geht nicht um den Großteil unserer Mitglieder, die sachlich und kritisch mit uns in den Dialog getreten sind. Insgesamt mache ich mir Gedanken, wenn das unser 1. FC Köln sein soll", wurde der FC-Boss auf der Internetseite zitiert.
Die verweigerte Entlastung hat grundsätzlich rechtlich keine Konsequenzen für die Verantwortlichen. Dennoch dürfte die Unruhe im Umfeld des Klubs bleiben. Durch das 0:4 im rheinischen Derby am vergangenen Samstag rutschte der FC auf den letzten Tabellenplatz ab. Der Unmut der Anhänger konzentriert sich nicht nur auf Overath, sondern vor allem auf Manager Michael Meier. Der 61-Jährige wird für eine verfehlte Personalpolitik und den Anstieg der Verbindlichkeiten auf aktuell 24,122 Millionen Euro verantwortlich gemacht.