Der wiedererstarkte Torjäger Grafite hat den VfL Wolfsburg in der Fußball-Bundesliga auf Erfolgskurs gehalten. Mit seinem Doppelpack (25. und 64.) sorgte der brasilianische Nationalstürmer beim 2:1 (1:1) gegen den SC Freiburg fast im Alleingang für den dritten Sieg des Meisters von 2009 in Serie. Der 31-Jährige hatte bereits beim 3:1-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen den Hamburger SV doppelt getroffen.
"Ich hoffe, dass ich wieder auf dem Weg zu alter Stärke bin. Aber das System mit zwei Sturmspitzen, dass wir derzeit spielen, kommt mir sehr entgegen. Mit Edin Dzeko spiele ich ja schon drei Jahre zusammen, wir kennen uns", meinte Torschütze Grafite. "Er hat mit seinen Doppelpacks in den beiden letzten Spielen einen erheblichen Anteil an unserem Aufwärtstrend. Wir treten wieder als Mannschaft auf und spielen auch besser, obwohl das heute ein Arbeitssieg war", ergänzte Abwehrspieler Marcel Schäfer.
Bei seinem Führungstreffer zum 1:0 profitierte Grafite von einem krassen Fehler des genesenen SC-Torhüters Simon Pouplin. Zwar glich Freiburgs Torjäger Papiss Cisse (36.) mit seinem sechsten Saisontreffer für die Gäste zwischenzeitlich aus, doch Grafite brachte die Gastgeber per Kopf wieder auf die Siegerstraße. Zu beiden seiner Treffer leistete Spielmacher Diego jeweils mit einem Freistoß die Vorarbeit.
VfL-Trainer Steve McClaren hatte die Partie gegen die Breisgauer vor etwa 26.204 Zuschauern als "eines der wichtigsten Spiele der Saison" herausgehoben. Allerdings tat sich sein Team schwer. Besonders der vom vielen Regen rutschige Rasen erschwerte das Kombinationsspiel des VfL. Zudem tauchte Spielmacher Diego in der ersten Halbzeit weitgehend unter.
Auch Stürmerstar Edin Dzeko konnte sich in seinem 100. Bundesligaspiel zunächst kaum gegen seine Bewacher durchsetzen. Nach dem Kopfballtreffer durch Grafite wurden die Gastgeber aber stärker, leisteten sich beim Ausgleichstreffer aber gleich mehrere haarsträubende Abwehrfehler.
Nach dem Seitenwechsel gewann das Spiel zunehmend an Fahrt. Die Wölfe drängten mit einem sehr agilen und stets anspielbaren Grafite auf den erneuten Führungstreffer. Allerdings ergaben sich dadurch Räume für die Freiburger, die bei ihren Kontern stets gefährlich waren. Die größte Chance vergab der Senegalese Cisse in der 51. Minute, als er aus zehn Metern völlig freistehend das leeren Wolfsburger Tor verfehlte.
Als beste Spieler zeichnete sich bei den Wolfsburgern neben dem überragenden Grafite auch der Däne Thomas Kahlenberg auf der rechten Mittelfeldseite aus. Bei Freiburg wussten der aufmerksame und zweikampfstarke Verteidiger Oliver Barth und Mittelfeld-Abräumer Yacine Abdessadki zu überzeugen.