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Hamburg - Bremen
Das Nordderby wird zum Krisengipfel

Vorschau: Nordderby wird zum Krisengipfel
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Das Nordderby wird zum Krisengipfel. "Wir müssen punkten", hat auch Hamburgs-Coach Veh erkannt, denn dem Verlierer droht das dauerhafte Mittelmaß.

So früh in der Saison wurde das brisante Match zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV seit Jahren nicht mehr ausgetragen. Während die Begegnung der Erzrivalen in den vergangenen beiden Spielzeiten durch die Ansetzung in der Schlussphase der Meisterschaft zusätzlichen Zündstoff erhielt, erhoffte sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) durch die Austragung am sechsten Spieltag etwas mehr Ruhe. Doch das Gegenteil ist der Fall: Das heutige Nordderby wird zum Krisengipfel.

Mittendrin ist dann noch einmal Rolf Töpperwien. Die Reporter-Legende des ZDF feiert mit dem insgesamt 1444. Spiel ihren Abschied in den Ruhestand. Einen Tag vor "Töppis" 60. Geburtstag. "Es war ein Traum, den ich 36 Jahre lang realisieren konnte", sagt Töpperwien, der an seinem letzten Arbeitstag wohl im Weserstadion noch einmal Interview-Partner unter Höchstspannung antreffen wird.

Es droht das Mittelmaß

"Verlieren verboten!" ist ganz klar das Motto für beide Klubs. Werder muss nach drei Spielen ohne Sieg in der Liga dringend gewinnen, um wenigstens den Anschluss ans Mittelfeld herzustellen. Auch der HSV war zuletzt dreimal sieglos geblieben und braucht seinerseits einen Erfolg, um nicht ins graue Mittelmaß abzustürzen. "Wir müssen punkten", fordert deshalb HSV-Coach Armin Veh.

Sein Kontrahent Thomas Schaaf hat schon mehrmals in seinem elfjährigen Regime an der Weser erlebt, dass in einem Schlüsselspiel eine Trendwende eingeleitet wurde. Der HSV kommt da möglicherweise gerade recht. Die Anspannung im Nordderby ist noch ein wenig höher als in einem "normalen" Spiel, die Fans sind noch engagierter, die Spieler heißer. "Wir wollen zu einem Spiel zurückfinden, was uns alle wieder begeistert", sagte Schaaf.

Mertesacker und Pizzaro kehren zurück

Dabei erhofft er sich zusätzliche Impulse von Per Mertesacker und Claudio Pizarro, die wieder einsatzfähig sind. Abwehrchef Mertesacker wird nach seinem Augenbogenbruch mit einer Schutzmaske auflaufen, Stürmer Pizarro hat seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert. Vor allem der Peruaner ist ja ein wandelndes Schreckgespenst für die Hamburger, gegen die er bereits zwölf Bundesligatore erzielt hat. "Claudio verfügt über eine immense Erfahrung, von der wir profitieren", sagt Schaaf, "er kann positiv auf seine Mitspieler einwirken."

Während es bei Werder nur besser werden kann, wussten die Hamburger bei ihrer 1:3-Niederlage am Mittwoch gegen den VfL Wolfsburg gar nicht, wie ihnen geschah. Viel besser können sie nämlich kaum spielen als in dieser Partie der vergebenen Chancen, nur das Ergebnis stimmte nicht. "Der Druck ist jetzt da", sagt Ze Roberto, der weiterhin an die Möglichkeiten seiner Mannschaft glaubt: "Wir haben die Qualität, um mit zwei, drei anderen Mannschaften um den Titel zu spielen."

Hinter den Kulissen haben die Verantwortlichen beider Vereine seit Wochen gemeinsam Maßnahmen besprochen, um mögliche Fan-Auseinandersetzungen zu vermeiden. So werden die HSV-Anhänger erstmals am Bremer Hauptbahnhof in Shuttle-Busse gesetzt, damit sie nicht durch die Innenstadt marschieren. "Zwischen uns und dem HSV herrscht große sportliche Rivalität", sagt Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs, "aber wir hoffen, dass es auf dem Platz und auf den Rängen fair zwischen beiden Lagern zugeht."

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