Denn der 33 Jahre alte Rückkehrer steht vor seinem Pflichtspiel-Comeback beim Bundesligisten, der heute (18.30 Uhr/live bei Sport1) das Play-off-Hinspiel in der Europa League gegen den ukrainischen Pokalsieger Tawrija Simferopol bestreitet. Letztmals hatte Ballack vor acht Jahren in einem Pflichtspiel den Bayer-Dress getragen.
Die letzten Trainingseinheiten konnte der ehemalige England-Legionär vom FC Chelsea, der noch an den Folgen der Syndesmoseverletzung aus dem FA-Cup-Finale gegen den FC Portsmouth laboriert, komplett absolvieren. Am vergangenen Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden hatte "Balle" erstmals wieder über 90 Minuten gespielt. Dies wird gegen die Mannschaft von der Krim nicht der Fall sein. "Ballack muss über Kurzeinsätze zu seiner Normalform finden", hatte Trainer Jupp Heynckes bereits geäußert. Er bestätigte aber auf der Pressekonferenz am Mittwochnachmittag, dass Ballack dem Aufgebot für das Europa-League-Spiel angehören wird: "Seine Trainingsleistungen waren sehr ansprechend. Er ist ein Stück weiter als es normal wäre."
Einwechslung in der zweiten Halbzeit möglich
So könnte der Nationalmannschaftskapitän in der BayArena vielleicht in der zweiten Halbzeit eingewechselt werden. Dass Ballack über kurz oder lang wieder alte Klasse zeigt, davon ist Bayer-Sportchef Rudi Völler fest überzeugt: "Er hat ein ordentliches Debüt gegen Wehen gegeben und beherzt aufgespielt. Michael wird schon bald zu seiner Topverfassung zurückfinden."
Das Weiterkommen gegen Simferopol ist Pflicht, auch wenn der finnische Innenverteidiger Sami Hyypiä (Knieverletzung) ausfällt und durch Stefen Reinartz ersetzt werden müss. Völler: "Alle sind hochmotiviert und haben das Ziel vor Augen, uns für die Gruppenphase zu qualifizieren. Ich bin ganz sicher, dass wir das auch schaffen. Allerdings müssen wir hochkonzentriert sein, anders als in der ersten Halbzeit im Pokalspiel in Pirmasens." Die Werkself bestreitet erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder ein Heimspiel auf internationalem Parkett. Damals war der spätere UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg der Gegner - es gab eine 1:4-Pleite gegen die Russen, die später auch Bayern München eliminierten. Die Rheinländer haben jedenfalls "nichts dem Zufall" (Völler) überlassen, haben Simferopol beobachtet und sind über Stärken und Schwächen bestens informiert.