Durch Tore von Jonathan Pitroipa (10.), Mladen Petric (19., 25) und Ruud van Nistelrooy (73.) kamen die Hamburger zum fünften Sieg der Rückrunde. Nürnberg präsentierte sich vor 53.727 Fans wie ein Absteiger und stürzte vor dem abschließenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 28 Zählern auf den Relegationsplatz 16. Die Stimmung in der HSV-Arena war nach dem Halbfinal-Aus in der Europa League und dem Absturz in der Bundesliga vor dem Spiel naturgemäß getrübt, die befürchteten Feindseligkeiten gegenüber der Mannschaft blieben jedoch aus.
`Hoffmann raus!´-Rufe gegen den umstrittenen Klubboss Bernd Hoffmann waren die auffälligsten Protestkundgebungen der enttäuschten Fans, die von anderen Anhängern aber mit Pfiffen gekontert wurden. Den HSV-Spielern war von Anfang an das Bemühen um Wiedergutmachung für die zuletzt so gruseligen Leistungen anzusehen. Im ersten Bundesligaspiel unter Interimstrainer Ricardo Moniz zeigte das Team das Engagement, das zuletzt unter Bruno Labbadia völlig gefehlt hatte. Nürnberg wirkte dagegen in dieser wichtigen Partie wie gelähmt und schaffte es nicht, mit einer geordneten Defensive die Angriffsbemühungen der Hausherren zu unterbinden. Schon in der 5. Minute scheiterte Piotr Trochowski mit einem Fernschuss an Torwart Raphael Schäfer, der drei Minuten später auch gegen den frei vor ihm aufgetauchten Marcus Berg glänzend parierte.
Bei der HSV-Führung in der zehnten Minute sah der Schlussmann allerdings nicht gut aus, als der Schuss von Pitroipa unter seinem Körper durchrutschte. Der `Club´ musste nun die Offensive suchen und hatte in der 11. und 13. Minute durch Ilkay Gündogan und Albert Bunjaku auch ganz gute Gelegenheiten, die aber kläglich vergeben wurden. Auf der anderen Seite nutzten die Gastgeber durch die glänzend herausgespielten Tore von Petric den Platz im Angriff, den sie in den letzten Wochen gegen defensivere Gegner nie vorfanden. Vor dem 2:0 hatte Jerome Boateng mit einem Pass in den freien Raum Guy Demel in Szene gesetzt, dessen Flanke der Kroate direkt verwandelte.
Beim 3:0 war Petric mit dem Kopf nach einer Flanke von Trochowski zur Stelle. Dass die Nerven bei einigen HSV-Anhängern trotz der klaren Führung angespannt waren, zeigte eine Prügelei zu Beginn der zweiten Hälfte in der Nordkurve.