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Nürnberg - Dortmund 2:3
Barrios-Dreier - BVB träumt von der CL

BVB: 3:2-Sieg in Nürnberg
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Ein Dreierpack von Lucas Barrios lässt Dortmund weiter von der Champions League träumen. So sicherte er dem BVB das 3:2 in Nürnberg nahezu im Alleingang

Sechs Stunden und 40 Minuten – so lange dauerte es, bis BVB-Stürmer Lucas Barrios seine Torflaute beendet hatte. Es war kein normales Ende der persönlichen Leidenszeit des Argentiniers, sondern ein Ende mit einem lauten Knall: Gleich dreimal traf der Stürmer (27., 62., 78.) am Samstag und sicherte seinem BVB damit im Alleingang den enorm wichtigen 3:2 (1:1)-Erfolg beim weiterhin akut abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg. Die Qualifikation für die Europa League ist den Schwarz-Gelben jetzt kaum noch zu nehmen. Barrios‘ Saisontreffer 16 bis 18 haben die Tür zu Europas Fleischtöpfen ganz weit aufgeschossen.

„Dass wir 3:2 gewonnen haben, macht uns sehr glücklich“, bilanzierte BVB-Coach Jürgen Klopp sichtlich zufrieden, auch wenn er eilig nachschob: „Es gäbe auch einige Dinge, die man kritisieren könnte.“ Doch der 42-Jährige, der registriert haben dürfte, wie sehr seine Elf inzwischen auf dem Zahnfleisch dem Saisonende entgegenkrabbelt, war milde gestimmt. Dass seine Kicker die Nürnberger sowohl beim zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Mike Frantz (30.) als auch beim 2:3-Anschlusstreffer durch den eingewechselten Christian Eigler (86.) aufs Herzlichste eingeladen hatten, sprach er zwar an, betonte dabei jedoch auch: „Das war so nicht geplant, das können wir auch besser. Aber wer – wie wir – mit so einer jungen Truppe da oben mitmischen will, der muss in solchen Spielen auch einmal das glücklichere Ende für sich haben.“ Zu oft hatte es seinen Borussen in dieser Saison schon gefehlt, da durfte es in der nervenaufreibenden Schlussphase der Partie durchaus mal im BVB-Strafraum vorbeischauen.

Nürnbergs Coach Dieter Hecking, der erstmals in seiner Trainerkarriere gegen Klopp und den BVB verlor, akzeptierte das Schicksal seiner Elf, trotz einer ansprechenden Leistung verloren zu haben. Mit Blick auf die Tabelle und die Ergebnisse der Abstiegs-Konkurrenz bewahrte er sich seine Ruhe und seinen Optimismus: „Es wird bis zum 34. Spieltag eng zugehen. Es geht jetzt um die Nerven, die halten müssen. Am Samstag hat die größere Erfahrung die Dortmunder zum Sieg geführt. Wir müssen noch zulegen, aber ich hoffe, dass ich in zwei Wochen hier sitzen und feiern kann.“


Dabei helfen könnte ausgerechnet der BVB, der am letzten Spieltag beim Abstiegskandidaten Freiburg auf Punktejagd geht. Das Ziel der Borussia heißt jetzt Champions League – und die ist durch zwei Siege gegen Wolfsburg und den SC durchaus noch zu erreichen. „Ich möchte jetzt die drei Punkte gegen Wolfsburg sammeln und dann in die Champions League“, formulierte Matchwinner Barrios kämpferisch, während Mats Hummels (noch) der Vorsicht den Vorzug gab: „Wir haben vor zwei Wochen bereits nach oben geschaut und direkt einen Dämpfer bekommen. Wir müssen deshalb erst einmal Wolfsburg schlagen. Mit etwas Glück spielen die anderen parallel für uns.“ Ähnlich sah es Neven Subotic: „Wir werden gegen Wolfsburg alles versuchen, um die drei Punkte zu holen. Denn ich möchte gerne in der Champions League spielen.“

Die erste Voraussetzung für die Erstürmung von Rang drei sind eigene Siege. Da traf es sich gut, dass der BVB in Nürnberg erstmals seit dem Spiel in Bochum wieder einen Auswärtssieg einfahren konnte und damit die Mini-Krise von zuletzt zwei sieglosen Spielen in Folge beendete.

Dass es dazu kam, lag vor allem am ungleichen Duell Barrios gegen Harvard Nordtveit. „Wenn es im Duell Wikinger gegen Welttorjäger am Ende 3:0 für den Welttorjäger steht, ist die Sache klar“, kommentierte Hecking den Zweikampf trocken: „Aber Harvard ist erst 19 Jahre alt, außerdem war er nicht bei jedem der Treffer auf Barrios zugeordnet.“

Und doch war er ein Sinnbild für das Nürnberger Problem am Samstag: Während Barrios einen enormen Willen an den Tag legte, fehlte es dem „Club“ am letzten Fünkchen Entschlossenheit. „Das müssen meine jungen Spieler noch lernen“, analysierte Hecking dann auch treffend, während er sich mit verzogener Miene an die BVB-Treffer zwei und drei erinnerte. In beiden Szenen war es Barrios, der profitierte. Er machte diesmal den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen einem Champions League-Anwärter und einem Abstiegskandidaten aus. Der Unterschied reichte – und lässt den BVB weiter von einem perfekten Saisonende träumen.

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