Die Umgestaltung des DFB-Schiedsrichterwesens unter strukturellen, inhaltlichen und personellen Gesichtspunkten war der einzige Tagesordnungspunkt des Bundestags in Frankfurt/Main. Damit ist unter anderem auch der Weg frei für die neue Schiedsrichter-Kommission um den designierten Vorsitzenden Herbert Fandel, der auf der nächsten DFB-Präsidiumssitzung am 21. Mai inthronisiert werden soll.
"Wir haben jetzt eine ganz klare Grundlage. Am 21. Mai tritt alles in Kraft, wir können eine neue Schiedsrichterkommission berufen. Das wird schon Auswirkungen auf die neue Saison haben. Das freut mich persönlich", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger nach dem Ende der nur 90-minütigen Versammlung. Die Kernpunkte des 36 Seiten umfassenden Arbeitspapiers sind eine professionellere Betreuung der Schiedsrichter, Besetzung der entscheidenden Stellen mit neutralem Personal, mehr Transparenz und ein Ende der Wunschansetzungen. Zudem sollen die für die Benotung der Schiedsrichter zuständigen Beobachter noch besser ausgebildet werden. "Die Persönlichkeit des Schiedsrichters muss in Zukunft im Vordergrund stehen", sagte Fandel, der den Delegierten sein Konzept sehr emotional vorgetragen hatte.
"Wenn ich den Schiedsrichter als Leistungssportler begreife, ist es selbstverständlich, dass man um ihn herum die höchstmögliche Fachkompetenz aufbaut. Darüber hinaus müssen wir, den Leitgedanken der absoluten Neutralität, Unabhängigkeit und Transparenz folgend, sehr sorgfältig darauf achten, dass entscheidende Stellen im Schiedsrichterbereich entsprechend neutral besetzt sind", sagte Fandel.