Beim 2:0-Erfolg über den VfL Bochum in der Hinrunde zählte Jakub „Kuba“ Blaszczykowski zu den besten Borussen. Ein Tor bereitete der Pole damals vor – und zauberte seinem Gegenspieler Christian Fuchs zudem so einen großen Knoten in die Beine, dass der Österreicher bereits nach 25 Minuten entnervt ausgewechselt wurde. Doch das ist Vergangenheit, die Gegenwart sieht für den 24-Jährigen hingegen nicht ganz so gut aus.
„Am Samstag erwartet uns ein ganz anderes Spiel“, warnt „Kuba“ vor dem Team von Trainer Heiko Herrlich, dem er gute Arbeit bescheinigt: „Sie haben eine tolle Entwicklung genommen und werden ein sehr schwerer Gegner sein. Aber mit einem Sieg können wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung nehmen.“
Für Blaszczykowski ist es eine besondere Partie. Denn nach der Kritik von BVB-Sportdirektor Michael Zorc aus der Vorwoche, steht der 28-fache Nationalspieler unter spezieller Beobachtung. „Ich habe das nicht als Kritik verstanden“, gibt sich der Flügelflitzer cool: „Das ist doch ganz normal, dass er so etwas sagt. Ich würde am liebsten auch jede Woche so spielen wie letzten Mittwoch.“
Beim 2:0-Erfolg über Bulgarien erzielte „Kuba“ einen Treffer selbst und bereitete ein weiteres Tor vor. Es war ein Beweis für das große Potenzial, das in ihm liegt. In Dortmund ist er diesen Beweis allerdings zuletzt häufig schuldig geblieben. Seine letzte Torvorlage gelang ihm am 18. Spieltag (beim 3:2-Sieg in Köln), sein letztes Tor gar am 14. Spieltag (beim 2:1-Erfolg in Hoffenheim).
„Ich kann noch viel besser spielen“, gibt Blaszczykowski zu, „und natürlich wäre ich gerne in jeder Woche der beste Spieler auf dem Platz. Doch Fußball ist kein Individualsport, sondern ein Teamspiel. Spielst du alleine gegen Elf, hast du keine Chance.“
Was der 74-malige Bundesliga-Spieler damit ausdrücken möchte, schiebt er gleich hinterher: „In der Nationalmannschaft spiele ist Stürmer. Dort habe ich alle Freiheiten. In Dortmund arbeite ich dagegen viel mehr in der Defensive. Aber das ist kein Problem für mich. Das Wichtigste ist doch, dass wir gewinnen.“
Mit einem „Kuba“, der regelmäßig seine Stärken im Spiel nach vorne ausspielt, stünden die Chancen dazu wohl noch besser. Auch deshalb schiebt er zusätzlich zum normalen Mannschaftstraining Extraschichten mit Dortmunds Athletiktrainer Oliver Bartlett.
Das Ergebnis lässt sich auch an der Krankenakte des Polen ablesen: Seit einem Jahr ist er nun schon verletzungsfrei. Die Muskelprobleme in den Oberschenkeln gehören der Vergangenheit an. Damit das so bleibt, klopft „Kuba“ auf Holz: „Das ist das Wichtigste für mich. Denn jede Pause bremst die Entwicklung.“