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Test ohne Hummels
"Hut(h) ab vor dieser Entscheidung"

BVB: Löw sorgt für Kopfschütteln
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Gegen den HSV brillierte Mats Hummels erneut als Innenverteidiger. Dennoch wird die WM wohl ohne ihn stattfinden. Beim BVB sorgt das für Kopfschütteln.

Selten waren sich die Journalisten und die BVB-Verantwortlichen wohl so einig wie in dieser Sache: Am Donnerstag hatte Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader für den bevorstehenden Fitnesstest bekannt gegeben - und dabei wieder einmal auf die Dienste von Dortmunds Innenverteidiger Mats Hummels verzichtet. Das Kopfschütteln war groß, zählt der 20-Jährige in dieser Saison doch zu den konstantesten und stärksten Innenverteidigern der Liga.

Während Hamburgs Nationalspieler Piotr Trochowski stellenweise so wirkte, als seien ihm die Beine eingefroren, agierte der Dortmunder voller Lust und Leidenschaft. Fast schien es so, als beflügle ihn die stete Nicht-Beachtung von Löw sogar zu noch besseren Leistungen.

Nicht nur in puncto Zweikampfstärke und Übersicht punktete der Ex-Münchner im Spitzenduell mit dem HSV, vor allem die läuferische Leistung überragte: Mehr als einmal suchte der Innenverteidiger den Weg nach vorne - und war dennoch stets wieder an seinem Platz, wenn er dort gefordert wurde. „Am Ende ist mir ein wenig die Luft ausgegangen. Als mich Dede in der 90. Minute noch einmal steil geschickt hat, hätte ich ihn am liebsten angeschrieen. Aber mir fehlte die Luft“, musste Hummels nach der Partie zwar lächelnd eingestehen, seiner Leistung indes tat das keinen Abbruch.

Dennoch blieb er auch nach der Enttäuschung, die vermutlich letzte WM-Chance verpasst zu haben, seiner gewohnten Linie treu und feuerte keine Verbalattacken gen Süden: „Ich muss die Entscheidung vom Bundestrainer akzeptieren. Es ist ja auch nicht so, als müsste ich jetzt zehn Jahre auf meine nächste Chance warten.“

Noch besteht die leise Hoffnung, dass es für den vierfachen Torschützen der laufenden Saison doch noch für Südafrika reichen könnte. Sein Trainer in Dortmund, Jürgen Klopp, ist jedenfalls davon überzeugt, dass an Hummels kein Weg vorbeiführt: „Wenn Jogi Löws Mannschaft so gut ist, dass er auf Mats verzichten kann, dann kann man ihm dazu nur gratulieren. Wenn er aber weiterhin so überragende Leistungen zeigt, hat er noch die Chance, dabei zu sein.“

„Hut ab“, kommentierte etwa Lars Ricken die Entscheidung von Löw und konnte sich dabei eine Anspielung auf die Nominierung von Robert Huth (Stoke City) nicht verkneifen.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ging da etwas diplomatischer vor und baute nach der erneut starken Leistung des U21-Europameisters gegen Hamburg auf den Lerneffekt beim Bundestrainer: „Jogi Löw ist ja darauf erpicht, ordentliches Material mit nach Südafrika zu nehmen. Mats gehört einfach dazu, das sieht doch jeder.“ Löws Co-Trainer Hansi Flick war am Samstag im Stadion. Was er sich in seinem Notizheft vermerkt hatte, blieb zwar sein Geheimnis. An Hummels dürfte er dabei allerdings wirklich nicht vorbeigekommen sein.

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