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Gladbach - VfL 1:2
Flotter Dreier beim Lieblings-Gegner

VfL: Gladbach bleibt der Lieblingsgegner
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Die Zeiten, als Borussia Mönchengladbach einst mit Günther Netzer oder später Stefan Effenberg die biederen Bochumer vom Bökelberg wirbelte, sind Geschichte.

Im neuen, pompösen Borussen-Park macht der VfL nämlich da weiter, wo er im alten ehrwürdigen Gladbacher Stadion schon aufgehört hatte. Auch am Samstag triumphierten die Ruhrstädter und siegten nach einem turbulenten Spielverlauf am Ende glücklich, aber keinesfalls unverdient, mit 2:1 (2:0). Und so warten die Gastgeber seit 1997 weiter auf einen Sieg gegen den VfL Bochum.

Was hatten sie um den Borussen-Park gejammert. Karim Matmour beim Afrika-Cup, Rob Friend, Roberto Calauti und viele andere verletzungsbedingt nicht dabei. Doch verglich man die Startformation der Borussia mit der vom letzten Hinrundenspieltag, dann wurde lediglich Angreifer Friend vermisst. Von Bochum hörte man in Sachen Ausfällen wenig. Doch darf man die fehlenden Anthar Yahia, Diego Klimowicz und Marc Pfertzel schon zur Stammformation zählen. Und dann rieben sich die knapp 37.000 Zuschauer verwundert die Augen. Denn schließlich hatte man zwar von den Siegen des VfL in Hamburg und Hannover und dem Remis in Stuttgart gehört.

Dass ein Team wie Bochum aber nach der Winterpause daran nahtlos anknüpfen würde, hielt man doch für unwahrscheinlich. Doch als Schiedsrichter Babak Rafati zur Pause pfiff, da führte der Gast hochverdient mit 2:0. Treffer Nummer eins war dabei allein das Eintrittsgeld wert. Wie Joel Epalle, Christoph Dabrowski und Stanislav Sestak (12.) durch das Mittelfeld wirbelten, das hatte höchsten Unterhaltungswert und versetzte die mitgereisten Anhänger in Verzücken.


Coach Heiko Herrlich: „Mir hat besonders die Art und Weise gefallen und die Überzeugung, mit der wir unsere Torchancen herausgespielt und auch genutzt haben.“ Das galt auch für Treffer Nummer zwei. Milos Maric, bei allen Standards präsent, brachte die Ecke herein, Mergim Mavraj verlängerte mit dem Kopf und Dedic „knipste“. Herrlich: „Ich bin froh und zufrieden über diese drei Punkte.“

Zufrieden war Kollege Michael Frontzeck nur mit dem zweiten Duchgang seines Teams: „Wir haben alles versucht. Und wäre der Anschlusstreffer früher gefallen, hätten wir sogar noch die Möglichkeit gehabt, das Spiel zu biegen. Es ist traurig, unglücklich, aber diese Niederlage ist kein Beinbruch.“ Nur die halbe Wahrheit, denn nach dem tollen Hinrundenfinale der Borussia, beträgt der Abstand zum VfL Bochum jetzt nur noch zwei Punkte. Und wehe, die Borussia verliert in einer Woche bei Hertha BSC.

Aber das sind nicht die Sorgen des Bochumer Coaches, der nüchtern eingestand: „In der zweiten Halbzeit sind wir mehr und mehr in Bedrängnis geraten, hatten viel zu viele Ballverluste und haben uns hinten reindrängen lassen.“ In Heiko Herrlichs Gesicht spiegelte sich Erleichterung wider, mehr nicht. Denn der Trainer verriet: „Im Erfolg machst du die größten Fehler. Wir sollten jetzt demütig sein und uns ganz konzentriert auf das nächste Heimspiel vorbereiten.“

Herrlich beginnt damit schon am Sonntagnachmittag, wenn er den nächsten Gegner Schalke beim Heimspiel gegen Nürnberg unter die Lupe nimmt. Denn der Bochumer Trainer weiß auch: „Ich lebe schon 14 Jahre im Ruhrgebiet und bin im Bilde, was ein möglicher Heimsieg für unsere Anhänger bedeuten würde.“

In der Tat, die vielen Heim-Enttäuschungen der Hinrunde wären dann wohl mit einem Schlag vergessen. Thomas Ernst, der sich vom Borussen-Park aus gemeinsam mit Andy Pahl unmittelbar vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses auf den Heimweg machte, verfiel ebenfalls nicht in Euphorie, obwohl er eingestand: „Seit Samstag ist der Kreis der Abstiegskandidaten noch größer geworden. Das war unser Ziel. Aber vor uns liegt noch ein ganz weiter Weg.“

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