Als heißer Kandidat gilt Dieter Hecking, der im August bei Hannover 96 zurückgetreten war. Der Tabellenvorletzte reagierte mit der Entlassung Oennings auf die anhaltende Talfahrt in der Liga, die mit dem 0:3 beim 1. FC Köln am Sonntag einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat. Die vergangenen vier Spiele hat Oennings Mannschaft allesamt verloren - ohne dabei selbst ein Tor zu erzielen. Mit nur zwölf Zählern hat Nürnberg schon vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz 16.
Oenning hatte das Amt beim 1. FCN Ende August 2008 von seinem damaligen Chef Thomas von Heesen übernommen und den Club darauf in die Bundesliga geführt. Im Januar wurde sein Vertrag noch bis 2011 verlängert. Präsident Franz Schäfer hatte die Trennung bereits am Sonntag vorweggenommen. "Es war meine Absicht, keinen zu entlassen. Aber Zeit und Ereignisse überholen manchmal Aussagen. Um mit Konrad Adenauer zu reden: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Zwölf Punkte sind auch für einen Neuling zu wenig", sagte er.
Oenning ist der 320. Trainer in der Geschichte der Bundesliga, der vorzeitig seinen Posten räumen musste. Zuvor hatten in dieser Saison Marcel Koller (VfL Bochum), Hecking, Lucien Favre bei Hertha BSC Berlin und Markus Babbel beim VfB Stuttgart vorzeitig gehen müssen. Noch vor Saisonbeginn war Aufstiegstrainer Jörn Andersen beim FSV Mainz 05 durch Thomas Tuchel ersetzt worden.