"Die Ereignisse rund um das Bundesliga-Spiel gegen den VfL Bochum am vergangenen Samstag, insbesondere die Blockade des Mannschaftsbusses vor der Partie und die eskalierende Situation auf der Mercedesstraße nach Spielende, haben uns alle geschockt. Ein großer Schatten trübte das positive Bild unseres VfB Stuttgart in ganz Deutschland", heißt es in dem Schreiben, das von Präsident Erwin Staudt, Finanz-Vorstand Ulrich Ruf und Sport-Vorstand Horst Heldt unterzeichnet ist.
In dem Brief, der vor dem richtungweisenden Spiel des VfB am Mittwochabend in der Champions League gegen den rumänischen Meister Unirea Urziceni unter anderem auf der VfB-Homepage veröffentlicht wurde, heißt es weiter: "Randalierer, Chaoten und blinder Fanatismus haben dem Fußball allgemein, insbesondere aber dem VfB Stuttgart, massiv geschadet: Unsere Spieler wurden bedroht, Ordnungskräfte sowie Polizisten verletzt und die große Mehrzahl friedlicher Fans in Misskredit gebracht. Wir haben Verständnis für jeden, der seinen Unmut über die momentane sportliche Situation des VfB kundtut. Fußball lebt von Emotionen, aber Hass und Gewalt haben in unserem geliebten Sport und in unserer Gesellschaft nichts zu suchen!"
Für das Spiel am Abend, in dem die Schwaben mit einem Sieg den Einzug ins Achtelfinale der "Königklasse" perfekt machen können, forderte die Vereinsführung, "von der ersten Minute an eine engagierte und konzentrierte Leistung der Spieler". Zudem sei auch "die leidenschaftliche Unterstützung von den Rängen notwendig. Lautstark, farbenfroh und mit dunkelrotem Herzen - aber kompromisslos gegen Hass, Gewalt und Ausschreitungen aller Art! Nur gemeinsam können wir unsere Farben in Europa würdig vertreten."
Einen Tag nach den Vorfällen vor und nach dem 1:1 des VfB Stuttgart gegen Bochum hatte sich der VfB von Trainer Markus Babbel getrennt und kurz darauf den Schweizer Christian Gross als neuen Coach vorgestellt, der am Mittwochabend erstmals auf der Bank der Schwaben sitzt. Babbel hatte bei seiner Abschieds-PK ebenfalls scharf das Verhalten der sogenannten Fans kritisiert.