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Als SCP-Kapitän gegen drei RWE-Hooligans kämpfte

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Münster: Als SCP-Kapitän gegen drei RWE-Hooligans kämpfte
Foto: firo
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Das Schlagerspiel der Regionalliga West zwischen dem SC Preußen Münster und Rot-Weiss Essen (Dienstag, 19 Uhr, RS-Liveticker) ruft auch bei Stephan Küsters Erinnerungen hervor.

Stephan Küsters spielte acht Jahre lang für den SC Preußen Münster. "Küste", wie er gerufen wird, war Kapitän, Leistungsträger und Fanliebling an der Hammer Straße. In 206 Pflichtspiele (23 Tore) hielt der gebürtige Dinslakener seine Knochen für die "Adlerträge" hin. Einige Spiele sind Küsters, der heute Sportchef beim Wuppertaler SV ist, besonders in Erinnerung geblieben.

So auch das Match am 18. Mai 2002. "Mein Gott, was da abging. Das war echt heftig", schnauft Küsters im RevierSport-Gespräch durch, als er auf das Aufeinandertreffen zwischen Münster und Rot-Weiss Essen vor 19 Jahren angesprochen wird.

Vorgeschichte mit dem Essener "Fan" begann schon im Hinspiel

Küsters war damals 30 Jahre alt und Kapitän der Münsteraner. Schon im Hinspiel, als die Preußen im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion RWE mit 0:1 unterlagen, gab es zwischen Küsters und einem RWE-Anhänger eine nicht so schöne Bekanntschaft im Spielertunnel. "Ich erinnere mich noch ganz genau, als mich ein Essener Fan im Spielertunnel von vorne bis hinten weg beleidigt und attackiert hat. Er hatte da nichts zu suchen und wurde von der Security verwiesen", erzählt Küsters.

Dass diese Bekanntschaft einige Monate später im Rückspiel noch einmal erwärmt werden würde, hätte Küsters auch nicht gedacht. RWE gewann in Münster vor über 10.000 Zuschauern mit 3:1 und stieg dennoch nicht auf. Eintracht Braunschweig hatte im Parallelspiel die SG Wattenscheid 09 mit 2:1 in der Schlussminute besiegt.

Der Chaot hatte zwei Freunde noch dabei und die haben mich zu dritt angegriffen. Ich habe mich mit nacktem Oberkörper gewehrt und auch mit meinen Stollenschuhen zurückgetreten. Ich hatte natürlich auch etwas Bammel. Da hatte sich viel Frust aufgestaut bei den Essenern. Und ich hatte dem guten Mann in Essen im Hinspiel auch eine schöne Ohrfeige im Spielertunnel, wo er nichts zu suchen hatte, verpasst. In Münster habe ich dann auch einen guten Schlag ins Gesicht kassiert. Irgendwie konnte ich aber zum Glück in die Kabinen flüchten (lacht).

Stephan Küsters

"Unser damaliger Stadionsprecher hat das 2:1 der Braunschweiger zu feierlich verkündet. Danach brachen alle Dämme und die Essener Fans flippten aus. Wir suchten nur noch das Weite. Ich wurde aber von einem SCP-Fan aufgehalten, der unbedingt mein Trikot haben wollte. Ich blieb stehen, wollte es ausziehen, aber die Kapitänsbinde klemmte am Trikot. Das Ausziehen hat länger gedauert. Und wer stand plötzlich vor mir: Der RWE-Hooligan aus dem Hinspiel", erinnert sich der langjährige Münster-Kapitän.

Wie ging es weiter? Unfassbare Szenen sollten sich abspielen, wie Küsters 19 Jahre später im RevierSport-Gespräch verrät: "Der Chaot hatte zwei Freunde noch dabei und die haben mich zu dritt angegriffen. Ich habe mich mit nacktem Oberkörper gewehrt und auch mit meinen Stollenschuhen zurückgetreten. Ich hatte natürlich auch etwas Bammel. Da hatte sich viel Frust aufgestaut bei den Essenern. Und ich hatte dem guten Mann in Essen im Hinspiel auch eine schöne Ohrfeige im Spielertunnel, wo er nichts zu suchen hatte, verpasst. In Münster habe ich dann auch einen guten Schlag ins Gesicht kassiert. Irgendwie konnte ich aber zum Glück in die Kabinen flüchten (lacht)."

Den Schlag, den ich kassiert habe, musste ich gut kühlen. Denn wir sind am nächsten Tag nach Mallorca geflogen. Da wollte ich natürlich gut aussehen (lacht).

Stephan Küsters

Eine dritte Begegnung zwischen dem RWE-Chaoten und Küsters sollte es in den nächsten 19 Jahren nicht mehr geben. Küsters sagt: "Den Schlag, den ich kassiert habe, musste ich gut kühlen. Denn wir sind am nächsten Tag nach Mallorca geflogen. Da wollte ich natürlich gut aussehen (lacht)."

Am Dienstag wird Küsters aller Voraussicht nach auch an der Hammer Straße vor Ort sein und sich das Topspiel der Regionalliga West anschauen. Küsters, der acht Jahre Spieler und sieben Jahre Funktionär in Münster war, freut sich auf ein stimmungsvolles Duell vor 7500 Zuschauern. "Das ist doch toll, dass das Ding ausverkauft ist. Dafür lieben wir den Fußball. Ich will kein Tipp abgeben und nur das Spiel genießen. Ich bin jetzt beim Wuppertaler SV angestellt und hoffe auf ein tolles Fußball-Spektakel der beiden Top-Favoriten in unserer Liga."

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