Die Ausgangslage: Das 1:1 gegen Osnabrück aus der Vorwoche war bereits das sechste Remis im eigenen Wohnzimmer. Obwohl der VfL zu Hause noch ungeschlagen ist, bleibt die tabellarische Situation (Abstiegskampf pur) weiter angespannt. Umso richtungsweisender war das Duell gegen den FC Erzgebirge Aue, der mit einem Dreier sogar auf Relegationsrang drei vorstoßen konnte. Die Lila-Weißen haben im Übrigen seit 2013 nicht mehr an der Castroper Straße gewonnen.
Wichtige Rückkehrer: VfL-Trainer Thomas Reis veränderte seine Startelf auf drei Positionen: Die beiden Außenverteidiger Cristian Gamboa, der sich lange mit muskulären Problemen herumplagte, und Danilo Soares (Gelbsperre) kehrten zurück und verdrängten Jordi Osei-Tutu sowie Stefano Celozzi auf die Bank. Zudem begann Milos Pantovic für Simon Zoller. Vor allem Soares schaltete sich über rechts immer wieder mit nach vorne ein und war maßgeblich an der starken Bochumer Anfangsphase beteiligt.
Bochum belohnt sich nicht: Von Beginn an erspielten sich die Gastgeber ein großes Übergewicht. Anfangs wurde es vor allem aus der Distanz gefährlich. Bochums Linksfuß Danny Blum zirkelte nach 30 Minuten einen Freistoß aus 18 Metern nur an den Querbalken. Pech für die bis dahin drückenden Hausherren, die es verpassten ihre zahlreichen Großchancen in ein Tor umzumünzen. Die 14.794 Zuschauer im Vonovia Ruhrstadion waren zwischenzeitlich der Verzweiflung nahe.
Der Kapitän erlöst die Fans: Durchgang zwei startete extrem fahrig, bis VfL-Kapitän Anthony Losilla den Knoten zum Platzen brachte (61.). Der 33-Jähige vollstreckte völlig freistehend zur hochverdienten Führung. Ein sehenswerter Angriff, ideal eingeleitet von Milos Pantovic. Sein Pass entblößte die gesamte Auer Defensive. Auch der Einsatz von Pantovic machte sich demnach bezahlt. In der Schlussphase spielte der VfL in Überzahl, als Aues Marko Mihojevic die Ampelkarte sah (84.). Bochum nutzte das zu einem sehenswerten Konter in der Nachspielzeit, den Aues Louis Samson nach einer Hereingabe von Zoller ins eigene Netz bugsierte (90.+3).
Die Konsequenz: Selten hat der VfL an dieser Saison an der Castroper Straße so abgeliefert, wie am Samstagnachmittag. Die Last, die von den Schultern der Spieler nach Abpfiff gefallen ist, war nach dem gestoppten Unentschieden-Heimfluch spürbar groß. Durch den zweiten Heimsieg in dieser Saison kann der VfL nun etwas durchatmen. Der Abstand auf Rang 16 beträgt erst einmal zwei Zähler. Am kommenden Wochenende geht es bei der SpVgg Greuther Fürth um die nächsten Punkte im Abstiegskampf der zweiten Liga.
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