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Wuppertaler SV: Runge über den Etat, Ziele und seine Kritiker

Friedhelm Runge (links) ist vor allem mit der Arbeit von Sportchef Stephan Küsters (2. v. re.) sehr zufrieden.
Friedhelm Runge (links) ist vor allem mit der Arbeit von Sportchef Stephan Küsters (2. v. re.) sehr zufrieden. Foto: Stefan Rittershaus
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Der Wuppertaler SV spielt eine starke Rückrunde in der Regionalliga West. Geht es nach WSV-Sponsor Friedhelm Runge, dann soll es in der neuen Saison weiter nach oben gehen. Gegenüber RevierSport verrät der Unternehmer, dass er sein Engagement beim WSV weiter fortführen wird. Es gibt aber auch Dinge, die ihm missfallen.


Beim Wuppertaler SV läuft es im Jahr 2021 richtig rund. Nach acht Winterzugängen ist die Mannschaft von Trainer Björn Mehnert im Vergleich zur Hinrunde nicht mehr wiederzuerkennen. 23 Punkte holte der WSV aus elf Spielen und liegt auf Platz fünf in der [url=/fussball/regionalligawest-2021-spieltag-35.html#rueckrunde]Rückrundentabelle[/url]. Nahezu alle Transfers von Sportchef Stephan Küsters entpuppten sich als Volltreffer.

Friedhelm Runge, der kein offizielles Amt beim WSV mehr innehat, aber im Hintergrund dafür sorgt, dass die Wuppertaler die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, ist zufrieden. Vor allem mit der Mannschaft, dem Trainer, Sportchef, Chefsocut Gaetano Manno und Sportvorstand Thomas Richter.

Ein Dorn im Auge ist dem 82-jährigen Unternehmer jedoch weiterhin der Verwaltungsrat, der beim Wuppertaler SV die Entscheidungsgewalt hat. Im RevierSport-Interview spricht Runge, der über drei Jahrzehnte lang an der Spitze des WSV war, über die kommende Saison, die Ziele und seine Kritiker.

Friedhelm Runge, vorweg: Wie geht es Ihnen gesundheitlich? Sie waren ja zuletzt angeschlagen. Ja, mich hat leider das Coronavirus erwischt. Gut fünf Wochen ging es mir überhaupt nicht gut. Mittlerweile bin ich aber auf dem Weg der Besserung. Von Tag zu Tag läuft es besser. Ich bin ja aktuell in Bosnien-Herzegowina und schaue für meine Firma EMKA nach dem Rechten. Die Geschäfte müssen ja weiter laufen. Ich habe die Verantwortung für 2000 Menschen. Das ist mein Lebenswerk.

Und der Wuppertaler SV eine Art Baby für Sie, oder? Das kann man so sagen (lacht). Der WSV ist tief in meinem Herzen verankert. Deshalb habe ich mich vor gut 18 Monaten auch dazu bereit erklärt, dem Verein mal wieder unter die Arme zu greifen. Zu diesem Zeitpunkt war der WSV mit zwei Millionen Euro im Minus. Die Gehälter konnten nicht mehr bezahlt werden. Ich habe gerne ausgeholfen und bin dabei geblieben.

Warum machen Sie das? Weil ich Wuppertaler bin. Ich bin in der Stadt geboren und werde auch in Wuppertal sterben. Ich will, dass der WSV mit meiner Unterstützung noch einmal in den Profifußball zurückkehrt. Das haben die Menschen hier verdient. Sie sollen ihren WSV unterstützen und nicht nach Leverkusen, Düsseldorf oder sonst wo fahren müssen, um guten Fußball zu sehen. Ich bin Fußball-Romantiker und liebe unseren Wuppertaler SV.

Wie geht es dem WSV denn aktuell? Im Moment steht der WSV schuldenfrei da. Das hat mich eine Menge Geld gekostet, um den WSV dahin zu bringen, wo er vor acht Jahren stand. Ich helfe dem WSV, aber ich brauche auch weitere Unterstützer. Im finanziellen Bereich oder im Vorstand, im Verwaltungsrat. Wir müssen mit mehr Man-Power arbeiten. Ich habe mich zuletzt auch mit einem Brief an die Industrie- und Handelskammer gewandt. Es muss einfach mehr aus der Wuppertaler Wirtschaft kommen. Leider ist in der Vergangenheit wenig bis nichts gekommen.

Was schwebt Ihnen denn in naher Zukunft in Bezug auf den WSV vor? Im kleinen Rahmen habe ich zuletzt erklärt, wie ich mir einen professionellen WSV vorstelle. Der Klub ist mit einem Mittelstands-Unternehmen zu vergleichen, da gehen jährlich 3,5 bis vier Millionen Euro rein und raus. Doch man muss es so sagen wie es ist: Leider wird der WSV wie ein Kreisliga-Verein geführt. Der Verwaltungsrat ist hier das mächtigste Organ, ohne dem Verein jegliche finanzielle Unterstützung zuzusichern. Das gibt es doch gar nicht und ist wohl im deutschen Fußball einmalig. Die Satzungen des Vereins sind total auf dem Kopf gestellt. Der Verwaltungsrat hat das alleinige Sagen. Der Vorstand sollte jedoch das Sagen haben. Der Verwaltungsrat ist wie ein Aufsichtsrat zu sehen, ein Kontroll-Organ. Der Verwaltungsrat sollte überprüfen, was der Vorstand macht, aber keine Entscheidungen treffen, vorgeben. Hier sind in der Vergangenheit wirklich komische Dinge passiert. Die über 100.000 Euro aus der Crowdfunding-Aktion sind weg. Niemand weiß, wo das Geld ist. Wenn ich vor 18 Monaten nicht eingesprungen wäre, wäre der Verein mausetot. Da frage ich mich, was macht der Verwaltungsrat denn? Der sollte nämlich dafür sorgen, wenn er schon die Macht besitzt, dass es dem WSV gut geht.

Wollen Sie wieder das Sagen haben? Nein, ich bin nur Unterstützer. Aber ich brauche Leute im Vorstand, denen ich vertraue. Ich persönlich will keinen Posten mehr, das kommt nicht infrage. Ich will helfen und brauche von außen und innen Unterstützung. So wie es jetzt ist, geht es eigentlich nicht. Wenn man einen Verein, genau wie eine Firma, anders aufstellen will, dann kann nicht ein Verwaltungsrat regieren, der kein Geld hat, aber entscheiden will. [article=518604]Ich bin jetzt auf den neuen Förderverein gespannt[/article]. Mich freut es, dass sich Wuppertaler zusammenschließen und etwas auf die Beine stellen wollen. Doch ich bin da auch vorsichtig. Es gab in der Vergangenheit immer solche Gruppierungen und gute Ideen. Eine Idee ist das eine, etwas dann aber auch umzusetzen, zu machen, erfolgreich zu sein, das andere. Ich hoffe, dass der Förderkreis auch Gelder für den WSV generiert.

Werden Sie den WSV denn trotz der aktuellen Strukturen weiter unterstützen? Ja, natürlich. Sonst hätte ich vor 18 Monaten eine Biege gemacht. Aber ich ziehe das jetzt durch. Ich bin Wuppertaler und will den Verein in den Profifußball führen. In der nächsten Saison wollen wir oben mitspielen. Irgendwo da unten herumzugurken in der Regionalliga ist nicht mein Stil. Wenn, dann will ich das vernünftig und ambitioniert machen. Die nächste Saison wird mit Vereinen wie Münster, Aachen, Oberhausen, Fortuna Köln, dem WSV, vielleicht Krefeld, vielleicht wieder Essen schon eine tolle Sache. Ich hoffe dann, dass auch wieder Zuschauer in die Stadien dürfen. Denn diese Traditionsduelle leben von der Rivalität, von den Emotionen. Und das geht eigentlich nur, wenn die Stadien gut gefüllt sind.

Die WSV-Kasse soll nach RevierSport-Informationen zur neuen Saison mit einem Etat zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro für die erste Mannschaft gefüllt sein. Richtig? (lacht) Dazu mache ich keine Angaben. Aber sie liegen nicht ganz falsch.

Wie zufrieden sind Sie aktuell mit der sportlichen Lage und den Verantwortlichen? Die Mannschaft, die wir jetzt haben, ist gut. Mit punktuellen Verstärkungen können wir oben mitspielen. Björn Mehnert wird auch als Trainer bleiben. Stephan Küsters macht einen hervorragenden Job. Er ist in dem finanziellen Rahmen geblieben, den ich ihm vorgegeben habe. Ich habe früher vielen Leuten vertraut und wurde nicht ehrlich behandelt. Da waren Leute dabei, die einfach nur in die Presse und sich profilieren wollten. Das war beim WSV der Fall. Bei EMKA habe ich Leuten vertraut, die mir das Vertrauen mit guter Arbeit zurückgezahlt haben. Deshalb stehen wir mit dem WSV da, wo wir sind und mit EMKA eben ein paar Ligen höher.

Meinen Sie mit den Leuten, von denen Sie enttäuscht sind, auch Achim Weber? [article=516640]Er hatte sich zuletzt gegenüber RevierSport kritisch geäußert, was den WSV angeht..[/article]. Ich habe das gelesen und mich gewundert, wie Achim Weber so etwas sagen kann. Was soll ich dazu noch sagen? Was stört den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen.

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4 Fortuna Köln 29 15 6 8 53:31 22 51
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Alemannia Aachen 15 11 3 1 29:11 18 36
2 Wuppertaler SV 14 10 1 3 35:17 18 31
3 Fortuna Köln 15 10 1 4 29:14 15 31
4 1. FC Bocholt 15 9 4 2 21:10 11 31
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
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2 Rot-Weiß Oberhausen 14 7 3 4 26:13 13 24
3 Wuppertaler SV 15 7 3 5 28:22 6 24
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