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Revierderby: Wunder gibt’s immer wieder

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Man verfolgt das Derby-Geschehen mittlerweile ja einige Jahrzehnte. Aber so ein groteskes Ungleichgewicht hat es vielleicht gegeben, als die beiden Revier-Giganten wechselweise eine Klasse tiefer als der Gegner kickte (BVB in den Siebzigern, S04 in den Achtzigern), aber sonst nie wieder.

Dabei liefern die Klubs in ihrer aktuellen Entwicklung vortreffliche Werbung für die Schnelllebigkeit des Profifußballs. Borussia machte alles richtig, Schalke alles falsch. So einfach erklärt sich die Gemeingelage vor dem Derby am Samstag – Dortmund vor dem Titel, Schalke vor dem Abstieg.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Von den sattsam bekannten Kommentatoren, die im TV ihr Unwesen treiben, hat es sich niemand entgehen lassen, Schalke in den letzten Wochen in Grund und Boden zu stampfen. Wie blöd der Vorstand, wie ahnungslos der Trainer, wie grottig das Team. Wer sich das von Lothar Matthäus und Stefan Effenberg sagen lassen muss, der ist notwendigerweise ziemlich am Ende.

Da drängt es einen ja geradezu nach positiven Aspekten. Weiß ja jeder, dass alles nur Kopfsache ist und in der neuen Saison – sofern die Laufende irgendwie als Erstligist überstanden wird – alles wieder bei null anfängt. Aber dann gestärkt vom Fegefeuer, durch das die Mannschaft gerade geht. So schlecht kann jeder einzelne Akteur für sich und als Mannschaft gar nicht sein, wie es sich derzeit darstellt. Wie es zu dieser bodenlosen Verkorkstheit dieser Spielzeit kommen konnte, dazu wird es vielleicht Fingerzeige geben, wenn sie denn in die Vereinschroniken ganz tief vergraben werden kann. Aktuell, und schon gar nicht vor dem Derby, würde es noch fehlen, wenn sie sich gegenseitig zerfleischen. Zumal der Hauptverantwortliche ja verschwunden ist wie eine Glocke im Meer.

Wie geht das Spiel am Samstag aus? Vor dem Hintergrund, das Schalke Woche für Woche nach dem ersten Gegentor zusammenbricht wie eine E-Jugendtruppe, dessen beste Spieler auf Klassenfahrt sind, ist aus blau-weißer Sicht das Schlimmste zu befürchten. Laufduelle sollten auf den Außenpositionen, wenn möglich, vermieden werden. Aber wie? Mascarell gegen Reus – nun, ja. Es muss eine Menge Unmögliches zusammen kommen, um nach 90 Minuten texten zu können: „Wunder gibt es immer wieder.“ Aber diese Überschrift machte schon was her.

Autor: Ulrich Homann

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