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Niederrheinpokal
WSV-Ultras verlassen Gästeblock in Bocholt nach einer Minute

Foto: Micha Korb
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Der Wuppertaler SV ist am Mittwoch beim 1. FC Bocholt aus dem RevierSport-Niederrheinpokal ausgeschieden. Ein Großteil der mitgereisten WSV-Anhänger bekam das längst nicht mehr mit - sie hatten nämlich bereits nach einer Minute das Stadion verlassen.

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als sich nach nur einer Minute die Wuppertaler Ultras schon wieder gen Ausgang bewegten. Ein neuerlicher Protest gegen die Entlassung Andreas Zimmermanns und die Inthronisierung des bisherigen Sportchefs Karsten Hutwelker etwa? Daran lag es nicht, wie die Ultras in einer Stellungnahme am Donnerstag bekannt gaben.

Vielmehr ging es um Fanutensilien, dessen Mitnahme der 1. FC Bocholt im Vorfeld verboten hatte, und das Verhalten der Polizei. "Übel aufgestoßen ist uns im Vorfeld dieses Spiels schon die Ankündigung, dass Schwenkfahnen nicht erlaubt sein sollen", heißt es in der Stellungnahme. Dabei seien diese Fahnen mitsamt Plastikrohren in den Statuten des DFB ausdrücklich erlaubt. In den vergangenen Jahren hätte es keine Probleme durch die WSV-Fans in Bocholt gegeben, weshalb schon im Vorfeld Verwunderung geherrscht hätte.

Weil die Wuppertaler Fans die Hoffnung hatten, die Angelegenheit vor Ort klären zu können, seien sie schließlich dennoch mit Schwenkfahnen und Stangen nach Bocholt gefahren. "Dort angekommen merkte man recht schnell, dass die einsatzhabende Polizei nicht an einer Kommunikation interessiert war. Ohne jegliche Erklärung und Rechtfertigung dieser Maßnahme entwendete man einer Person unserer Gruppe die Stangen", schreiben die Wuppertaler Ultras.

Ähnliches soll hinter dem Kassenbereich passiert sein, in "aggressiver Art". Es ist von einer "sehr speziellen Auffassung von einer deeskalierenden Einsatzstrategie" die Rede. Angeblich hätte es Drohungen gegeben, dass "bei noch so einem Ding, alle im Gewahrsam" landen würden. Auch das Fanprojekt soll erfolglos zu vermitteln versucht haben., schließlich soll die Polizei die WSV-Fans im Gästeblock eingekettet haben. Nach Absprache mit dem Fanprojekt hätten die Ultras dann das Stadion verlassen. "Dies haben wir aus Selbstschutz getan, da unsere Gruppe kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage hatte."

Die komplette Mitteilung der Ultras im Wortlaut

„Hallo WSV-Fans,

Wie den mitgereisten Fans beim heutigen Pokalspiel in Bocholt aufgefallen sein dürfte, hat unsere Gruppe mit Spielanpfiff den Gästeblock geschlossen verlassen. Wir sehen uns dazu veranlasst Euch und der Mannschaft eine Erklärung abzugeben wie es dazu kommen konnte bei einem solch wichtigen Pflichtspiel das Stadion zu verlassen.

Übel aufgestoßen ist uns im Vorfeld dieses Spiels schon die Ankündigung, dass Schwenkfahnen nicht erlaubt sein sollen. An dieser Stelle wollen wir auf die Statuten des DFB verweisen, die solche Fahnen samt Plastikrohre ausdrücklich erlaubt! Es ist uns ein Rätsel warum sich die Herren des FC Bocholts das Recht herausnehmen sich über diese Bestimmungen hinwegzusetzen. In den vergangenen Jahren gab es keinerlei Probleme mit den WSV-Fans, welche dieses Verbot nur im Entferntesten rechtfertigen würde.

In der Hoffnung diese Problematik Vorort lösen zu können, fuhren wir mit Schwenkfahnen und Stangen nach Bocholt. Dort angekommen merkte man recht schnell, dass die einsatzhabende Polizei nicht an einer Kommunikation interessiert war. Ohne jegliche Erklärung und Rechtfertigung dieser Maßnahme entwendete man einer Person unserer Gruppe die Stangen.

Auch hinter dem Kassenbereich bestätigte sich der vorher genannte Eindruck: Die eingesetzten Polizisten entwendeten auch ein zweites Paket Stangen in aggressiver Art. Die eingesetzte Polizei hatte augenscheinlich eine sehr spezielle Auffassung von einer deeskalierenden Einsatzstrategie. Seitens der Polizei war die einzige Kommunikation, dass „bei noch so einem Ding, alle im Gewahrsam“ landen würden. Auch eine Intervention seitens des Fanprojekts brachte kein Einsehen beim Einsatzleiter und seinem Gefolge; im Gegenteil: Die Polizei zog im Gästeblock eine Polizeikette mit einem Abstand von geschätzt einem Meter, was in unseren Augen eine weitere Provokation darstellte.

Nach Absprache mit dem Fanprojekt, welches unserer Gruppe riet den Gästeblock lieber zu verlassen, entschieden wir uns zu diesem Schritt. Dies haben wir aus Selbstschutz getan, da unsere Gruppe kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage hatte. Die angedrohten Konsequenzen im Polizeigewahrsam zu landen und die damit möglicherweise einhergehenden Strafanzeigen und Stadionverbote standen in keiner Relation zur Anwesenheit bei diesem wichtigen Pflichtspiel!

Falls es noch Rückfragen gibt könnt ihr uns gerne beim Heimspiel gegen Verl auf dem Vorplatz ansprechen.“

Ultras Wuppertal seit 2001

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