Während Zimmermann von 2014 bis 2016 die erste Mannschaft von Rot-Weiß Oberhausen trainierte, war Mike Tullberg von 2014 bis 2017 für die U19 der Kleeblätter verantwortlich. Seit diesem Sommer steht der Däne bei der Reserve von Borussia Dortmund an der Seitenlinie. "Unser Verhältnis war immer sehr korrekt und kollegial. Ich freue mich auf das Wiedersehen", so Zimmermann, der seinen Trainerkollegen schon länger nicht mehr getroffen hat. "Das können wir jetzt vor oder nach dem Spiel nachholen."
In den 90 Minuten auf dem Platz sind etwaige alte Seilschaften allerdings natürlich nichts mehr wert. Stattdessen erwartet der 49-Jährige gegen Dortmund ein "richtiges Brett. Sie gehören für mich zu den Titelaspiranten, auch wenn sie das selbst nicht zugeben wollen", glaubt Zimmermann. Nach der unglücklichen Auftaktniederlage bei Rot-Weiss Essen haben die Dortmunder zuletzt gegen die Sportfreunde Lotte den ersten Saisonsieg eingefahren.
Uphoff wird plötzlich zum Torjäger
Bange ist Zimmermann aber nicht. Denn allen Unruhen zum Trotz, ist der WSV hervorragend in die neue Saison gestartet. Dem überraschenden 2:1-Erfolg zum Auftakt gegen Alemannia Aachen folgte ein recht souveräner 3:1-Sieg im RevierSport-Niederrheinpokal über den VfR Krefeld-Fischeln. "Es läuft spielerisch zwar noch nicht alles rund, aber für unsere neuformierte Truppe sind wir sehr gut ins Pflichtspieljahr gestartet", freut sich Zimmermann.
Einen großen Anteil daran hat ausgerechnet Innenverteidiger Tjorben Uphoff, den der Wuppertaler Trainer im Sommer zum neuen Kapitän wählte. Der 24-Jährige ist einer der wenigen WSV-Akteure, der dem Verein im Sommer die Treue gehalten hat - und dankt das Vertrauen derzeit mit bisher kaum gekannter Torgefahr. Sowohl gegen Aachen als auch gegen Krefeld-Fischeln gelang Uphoff ein Doppelpack.
Zimmermann lobt die Unterstützung der Fans
Überlegungen, den Abwehrrecken mal im Sturm auszuprobieren, habe er "aber noch nicht angestellt", lacht Zimmermann. Viel mehr erfüllt Uphoff mit erstaunlicher Treffsicherheit derzeit eines der wichtigsten Credos des Trainers. "Es kann jeder Tore schießen. Egal ob Sturm, Mittelfeld oder Abwehr. Ich erwarte, dass jeder Spieler eine Chance in 90 Minuten bekommt", betont der gebürtige Berliner.
Im Stadion am Zoo bietet sich seinen Spielern am Freitagabend unter Flutlicht die nächste Gelegenheit dazu, sich reichlich Chancen zu erspielen. Dabei setzt Zimmermann, der womöglich auf Noah Salau und Semir Saric verzichten muss, erneut auf die Wuppertaler Anhänger: "Ich war mit der Unterstützung in den ersten beiden Spielen super zufrieden. Das können wir noch mal gebrauchen."