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15. NRW-Traditionsmasters
Willi Landgraf: Mit den Mülheim ALL Stars gegen „seine“ Aachener

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Er spielt für die Mülheim ALL Stars. Auch beim 15. NRW-Traditionsmasters in der innogy Sporthalle wird Willi Landgraf für seine Heimatstadt die Stiefel schnüren. Das ist sicher. Das hat er seinen Mitspielern fest versprochen. „Und das bin ich ihnen auch schuldig“, sagt Landgraf. „Meine Entscheidung steht fest. Ich kann doch meine Jungs nicht im Stich lassen.“ 

Dabei hätte er locker bei der Hälfte der Teams, die beim Turnier vertreten sind, mitkicken können. Normalerweise läuft der 51-Jährige ohnehin für die Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 auf, für die er aktuell als U16-Trainer tätig ist. Dort auf Schalke hat er seine professionelle Laufbahn in der zweiten Mannschaft auch beendet.

Begonnen hat er sie einst aber bei Rot-Weiss Essen. Den längsten Teil seiner Karriere verbrachte „Mister 2. Liga“ aber bei Alemannia Aachen. Sieben Jahre hielt Landgraf für den Verein aus der Kaiserstadt die Knochen hin und bekam dafür wie der Schalker Eurofighter Marc Wilmots den Adelstitel „Willi, das Kampfschwein“ verliehen.

„Stimmt, ich könnte fast überall mitspielen. Vielleicht hätte ich ja für jede Mannschaft ein Spiel bestreiten können“, lacht Landgraf. Besonders zu Alemannia Aachen hat er noch eine enge Bindung „Ich trage Aachen und Essen in meinem Herzen, aber die Alemannia noch ein bisschen mehr als den RWE“, gibt er zu. Die Losfee wollte es so: Beide Teams sind ausgerechnet Gruppengegner der Mülheim ALL Stars in der Gruppe B. Natürlich freut sich Landgraf deshalb besonders auf die Spiele gegen seine ehemaligen Teams und Mitspieler. „Das wird für mich richtig emotional“, das weiß er jetzt schon. Und er entschuldigt sich beinahe bei seinen alten Freunden: „Alemannia Aachen wollte mich auch für seine Traditionsmannschaft haben, aber ich kann ja nicht überall dabei sein.“

508 Spiele hat Landgraf für Essen, den FC 08 Homburg, den FC Gütersloh und Alemannia Aachen in der 2. Liga bestritten

Es sagt auch viel über den nur 1,66 Meter großen Ruhrpott-Malocher aus Bottrop aus. „Ich bin eben eine ehrliche Seele“, nickt er. Auch deswegen lieben ihn die Fans. Nach seiner Laufbahn hatte sich der eisenharte Verteidiger entschieden, für die „Oldies“ der Königsblauen aufzulaufen. Und dabei bleibt es auch. „Bis auf eben diese eine Ausnahme. Einmal im Jahr beim NRW-Traditionsmasters weiche ich gerne davon ab.“ Als seine Geburtsstadt hat Mülheim schließlich die älteren Rechte.

508 Spiele hat Landgraf für Essen, den FC 08 Homburg, den FC Gütersloh und Alemannia Aachen in der 2. Liga bestritten. Er ist damit bis heute alleiniger Rekordspieler des Fußball-Unterhauses. Er hat aber nicht nur die meisten Spiele dort absolviert, sondern hält mit neun Roten Karten auch diesen Rekord. Geschadet hat es ihm nicht. Sein Trikot als Spieler von Alemannia Aachen hängt neben dem anderer Fußballgrößen im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Für ihn immer noch etwas Großes, auf das er zu Recht stolz ist: „Da weiß man doch, dass man auch als ewiger Zweitligaspieler viel erreicht hat“, sagt er zufrieden. Nur ein Bundesligaspiel hat er nie absolviert. „Es hat sich eben nie ergeben“, zuckt er die Schultern. Dafür kennt ihn jeder in Fußball-Deutschland.

Landgrafs Mülheim ALL Stars sollen verjüngt werden

Seit 2009 trainiert er verschiedene Nachwuchs-Mannschaften des FC Schalke 04. „Das ist auch genau mein Ding“, meint er. Landgraf hat sein Glück in Gelsenkirchen gefunden. „Den Jungs neben fußballerischer Ausbildung in Sachen Einstellung, Leidenschaft und Spaß am Spiel etwas mit auf den Lebensweg zu geben, ist mir eine riesige Freude. Und es hält jung.“

Verjüngen will er für das 15. NRW-Traditionsmasters auch seine Mülheim ALL Stars. „Da werden sich noch einige wundern, welche Jungs wir in diesem Jahr aus der Zaubertüte holen“, gibt sich Landgraf kryptisch. Verraten will er noch nichts. „Aber da sind einige Kracher dabei“, verspricht er. Man werde genau auf eine ausgewogene Mischung aus älteren und jüngeren Spielern achten. Denn: Auch, wenn ihm Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen immer noch nahe gehen, schlagen würde er beide Teams und den MSV Duisburg am 5. Januar 2020 schon gerne. „Uns sollte man diesmal nicht unterschätzen“, warnt er.

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