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Vorerst gerettet:
Wie geht es weiter mit Wuppertal und Wattenscheid?

Foto: firo
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Aufatmen in Wuppertal und bei Wattenscheid. Doch sind die finanziellen Rettungen der beiden Traditionsclubs von Dauer? Das Überleben in der Regionalliga ist schwierig.

Früher Bundesliga, heute Kampf um die finanzielle Existenz in den Fußball-Niederungen: Die beiden traditionsreichen Regionalligisten Wuppertaler SV und SG Wattenscheid 09 haben mit Mühe und auch dank ihrer Fans erstmal genug Geld gesammelt, um einen Finanz-Kollaps zu verhindern. Doch die Perspektiven für die Clubs, die früher mal gegen die Großen antraten, sind ungewiss.

Am Wochenende gab es in Wuppertal erstmal Grund zur Freude: Nachdem schon einige Tage zuvor Wattenscheid verkündet hatte, vorerst finanziell gerettet zu sein, zog der WSV auf ähnliche Art und Weise nach: Durch Spenden und eine Crowdfundingaktion wurden Vereinsangaben zufolge mehr als 260 000 Euro eingesammelt.

Eine Hürde wurde damit genommen, am Ziel sind die Wuppertaler aber nicht. Dem Club sei bewusst, «dass wir noch einen langen Weg vor uns haben», mahnte der WSV auf seiner Homepage. «Der Erfolg dieser Aktion macht uns aber Mut, dass der WSV auf einer breiten Basis aufbauen kann, und mit solchen Fans können und werden wir viel erreichen.» Am Montag wollte sich der Vorstand auf Anfrage zunächst nicht weiter dazu äußern. Die Wuppertaler «Westdeutsche Zeitung» kommentierte: «Die Arbeit beim WSV beginnt erst», eine neue Strategie sei gefragt.

Die vierte Liga, in der es kaum TV-Gelder zu holen gibt, ist für viele Vereine schwer finanzierbar, Insolvenzen gibt es immer wieder. Auch einige andere Clubs, die wie Wattenscheid und Wuppertal viel Tradition haben, kämpfen immer wieder gegen Geldsorgen an: Dazu zählen die Revierklubs aus Essen und Oberhausen oder auch Alemannia Aachen. «Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen auf, dass sich manche Vereine bezüglich der Zuschauereinnahmen verkalkulieren», sagt Hermann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes, der Träger der Regionalliga West ist.

Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass der WSV wirtschaftlich so angeschlagen ist, dass alle Regionalliga-Spieler den Club noch in der laufenden Transferperiode ablösefrei verlassen können. Bislang verließen auch schon einige Spieler den WSV. Wie es mit dem Kader jetzt weitergeht, bleibt unklar. In Sachen Aufstieg ist der Regionalliga-Sechste ohnehin nahezu aus dem Rennen, liegt derzeit 15 Punkte hinter Spitzenreiter FC Viktoria Köln. Der Abstand zur Abstiegsregion beträgt nur elf Zähler. WSV-Trainer Adrian Alipour sagte der «Westdeutschen Zeitung»: «Klar wäre es schön, wenn wir keine weitere Substanz verlieren.»

Beim Bochumer Club SG Wattenscheid 09 ist die Lage ähnlich. In der Tabelle steht Wattenscheid noch etwas schlechter als der WSV da. Hier wurden zuletzt die im laufenden Etat fehlenden 350 000 Euro dank der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne «Rettet die SG Wattenscheid 09» aufgebracht. Der Aufsichtsratsvorsitzende Oguzhan Can versprach danach: «Wir werden den Verein breiter aufstellen und Strukturen schaffen, um ihn langfristig wieder auf Kurs zu bringen.» dpa

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