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2. Liga
Weilandt schießt Bochum zum Heimsieg

Foto: firo
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Tom Weilandt hat am Samstagnachmittag für Freudentänze gesorgt im Ruhrstadion. Erst traf er zum Ausgleich für den VfL Bochum, und in der letzten Sekunde der Nachspielzeit feuerte er den Ball mit Leidenschaft und Klasse in den linken Winkel.

Der ambitionierte Zweitligist feierte doch noch einen 2:1-Heimsieg gegen den destruktiven FC Erzgebirge Aue. Und der Can Can aus den Musikboxen wollte gar kein Ende nehmen nach dem Schlusspfiff. In der Tabelle kletterte Bochum auf Rang vier und darf weiter vom Aufstieg träumen.

Trainer Robin Dutt setzte für viele überraschend Chung-Yong Lee nach seiner offenbar strapaziösen Länderspielreise nur auf die Bank, obwohl der Südkoreaner seit Donnerstag wieder im Mannschaftstraining war. Für ihn erhielt Edeltechniker Görkem Saglam als Spielmacher eine Chance. Der 20-Jährige durfte erstmals seit über einem Jahr von Beginn an ran und nach seiner Einwechslung gegen Darmstadt erst zum zweiten Mal überhaupt unter Trainer Dutt.

Ein Schachzug, der schon kurz nach dem wunderbaren Konfetti-Regen von den Rängen und dem folgenden Anpfiff aufging. Seinen Traumpass in die Tiefe nahm Tom Weilandt auf, der frei vor dem Auer Tor aufkreuzte. Doch sein Schuss geriet zu harmlos, Martin Männel parierte.

Das rächte sich nur 90 Sekunden später, als Bochum klassisch ausgekontert wurde. Jan Gyamerah war schlecht postiert, Florian Krüger ihm enteilt, zwei Auer standen Tim Hoogland gegenüber. Krügers Querpass veredelte dann Pascal Testroet, der zum 1:0 in der 2. Minute einnetzte.

Das spielte den tief stehenden, nur auf Defensive und gelegentliche Konter ausgerichteten Gästen natürlich in die Karten. Es spielte nur Bochum, knapp 20 Minuten sogar recht ansehnlich, vor allem Saglam fand immer wieder die Lücke. Was fehlte, war die Konsequenz im Abschluss: Von Lukas Hinterseer war fast nichts zu sehen, auch die linke Seite mit Danillo Soares und meist Tom Weilandt führte ein Schattendasein. Auf rechts war Stefano Celozzi sehr bemüht, doch seine Flanken waren für die Strafraum-Bochumer schlicht unbrauchbar, was auch für die Hereingaben von Sidney Sam galt. So blieb ein satter Distanzschuss von Robert Tesche in Minute 10, den Männel über die Latte lenkte, die beste von nur wenig echten Möglichkeiten. Aue beschränkte sich komplett auf die Defensive, begann früh, auf Zeit zu spielen. Das reichte vorerst. Auch, weil sich die technischen Fehler auf rutschigem Geläuf arg häuften im Verlauf der ersten Halbzeit, weil der VfL sich zu oft in Kurzpässen vezettelte statt einfach mal abzuziehen. Und weil auch die Standards des VfL, Ecken und Freistöße, allesamt im Nichts verpufften, gab es vereinzelte, zarte Pfiffe zur Pause.

FCE-Coach Daniel Meyer ließ in der Halbzeit Torschütze Testroet in der Kabine, für ihn kam Verteidiger Kalig. Aue setzte fortan auf eine Neun-Mann-Mauer plus Stürmer Krüger - Schwerstarbeit für den VfL. Bochum drückte, Robert Tesche traf per Kopf - doch Lukas Hinterseer, der ihn per Kopf bedient hatte, stand bei Saglams Freistoß-Flanke im Abseits. Kein Tor, eine korrekte Entscheidung (52.).

In der 57. Minute ersetzte dann Lee den keineswegs enttäuschenden Saglam. Nach exakt einer Stunde rempelte Dennis Kempe ungestüm Tom Weilandt um im Strafraum - Elfmeter. Doch Lukas Hinterseer traf nur den Pfosten.

Silvere Ganvoula, der Wuchtige, kam für Sidney Sam, den Schmächtigen. Bochumer Doppelspitze gegen Auer Bollwerk: Weilandt aber verpasste den Schuss aus 16 Metern, Hinterseer köpfte vorbei (65.). Die Fans trieben den VfL weiter an, Torwart Manuel Riemann musste sich irgendwie selbst beschäftigen, aber der Ausgleich wollte nicht fallen. Noch nicht.

Die Partie wurde giftiger, auch Soares blies jetzt zur Attacke und leitete das 1:1 ein. Am Ende wurde Lees Schuss abgeblockt, und aus elf Metern fand Tom Weilandt die Lücke. 1:1, 73. Minute. Hochverdient.

In der 76. Minute gab es Bemerkenswertes: Riemann musste erstmals einen Schuss parieren, den vom Ex-Bochumer Dominik Wydra.

Ansonsten änderte sich das Bild nicht, Losilla aber vergab nach Weilandts Pass die Führung (78.), Hinterseer, der einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, wusste mit Gyamerahs Querpass im Strafraum nichts anzufangen, und Aue spielte weiter auf Zeit. Was sich nicht rächte, weil Hinterseer nach Lees Pass den Ball verstolperte und zugleich dem hinter ihm postierten Ganvoula damit die Chance zum Siegtreffer raubte (85.). Den hatte dann noch einnal der starke Tesche auf dem Kopf, doch der Ball flog rechts vorbei. Weil auch Lee nach starker Kombination in der Nachspielzeit neben das Tor schlenzte, durfte sich Aue fast schon über einen Punkt freuen.

Dann lief die 3. Minute der Nachspielzeit. Ganvoula köpfte zu Tom Weilandt, und der vollstreckte mit einem Hammerschuss in den linken Winkel. 2:1. Abpfiff. Und die Fans sangen: “Das ganze Stadion hüpft ole ole”.

Autor: Ralf Ritter

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