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Weidenfeller erlebt emotionalen Abschied

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Über 70.000 Zuschauer kamen, um den früheren BVB-Torhüter Roman Weidenfeller bei seinem Abschiedsspiel zu feiern – und der sorgte für die Highlights des Abends.




Um ein Haar wäre der Stadion-Regie ein verhängnisvoller Fehler unterlaufen: 19:03 zeigte die Uhr, als Roman Weidenfeller aufs Spielfeld geschickt wurde. Nur eine Minute später, und die Zeit hätte an den ungeliebten Rivalen aus Gelsenkirchen erinnert. Und das ausgerechnet im Abschiedsspiel des BVB-Urgesteins Weidenfeller, der nach 16 Jahren in Dortmund im Sommer die Profikarriere beendet hat – und sich nun noch einmal in ganz großem Rahmen verabschieden durfte: 70.109 Zuschauer waren gekommen zu einer Partie zweier von Weidenfeller zusammengestellter Mannschaften: auf der einen Seite ehemalige BVB-Profis, die BVB-Allstars – und auf der anderen Seite Roman & Friends: frühere Mitspieler aus der Nationalmannschaft und vom 1. FC Kaiserslautern, wo die Profikarriere einst begann.

Für Weidenfeller war es ein Abschied, für die BVB-Anhänger ein Wiedersehen mit vielen geliebten Helden der Vergangenheit. Neven Subotic und Sven Bender, die in der Halbzeitpause noch einmal offiziell verabschiedet wurden, nachdem sich dazu bislang keine Gelegenheit ergeben hatte. Die Brasilianer um Amoroso, Evanilson und Ewerthon. Kevin Großkreutz, der wegen einer leichten Verletzung nicht spielen konnte. Und auch Lukas Podolski und Michael Ballack bekamen warmen Applaus von den Rängen.

Am meisten Zuneigung aber flog dem Mann entgegen, der an der Seitenlinie Position bezog: Jürgen Klopp, von 2008 bis 2015 BVB-Trainer, und noch immer verehrt vom größten Teil des Dortmunder Publikums, das ihn mit lauten Sprechchören empfing. Und der dankte es mit warmen Worten: „Ich habe jeden Moment geliebt, den ich hier verbracht habe“, rief er durchs Stadion-Mikrofon. „Es ist gut, dass die richtig schönen Dinge bleiben.“ Aber Klopp wäre nicht Klopp wenn er das Publikum nicht auch mit Scherzen unterhalten hätte: „Das ist die erfahrenste Mannschaft, mit der ich je gearbeitet habe“, witzelte er. „Und ich hatte noch nie schon mit Anpfiff so viel Übergewicht im Mittelfeld.“

Tatsächlich war das Spieltempo dem fortgeschrittenen Alter der meisten Protagonisten angemessen, es ging gemächlich zu auf dem Rasen. Als Weidenfeller, in der ersten Halbzeit bei Roman & Friends im Tor, erstmals einen Rückpass von Per Mertesacker annahm, wurde er lautstark gefeiert – in seiner zweiten Aktion aber musste er den Ball aus dem Netz holen: Alex Frei hatte vollkommen – Achtung – freistehend getroffen (3.).

Danach herrschte viel Leerlauf auf dem Platz, den Stadionsprecher Nobby Dickel zu Interviews am Rand nutzte. Mit Christoph Kramer etwa, den er dafür lobte „dass du hier schon viele schöne Tore geschossen hast“ – die Erinnerung an ein spektakuläres Eigentor, bei dem dem Gladbacher ein Rückpass derart misslungen war, dass er im hohen Bogen über den Torhüter flog. Kramer nahm es mit einem Schmunzeln und lobte artig den Gastgeber: "Wahnsinn, was hier los ist. Das hat Roman verdient. Eine tolle Karriere, das gibt es so ja kaum noch, dass einer 16 Jahre bei einem Verein spielt." Und natürlich durfte auch Klopp das Geschehen launig kommentieren: "Ich bin überrascht, wie gut wir das machen. Die Jungs geben alles - leider ist das nicht mehr sehr viel."

Weidenfeller hält Elfmeter

Tore fielen dennoch: Podolski glich mit einem Linksschuss von der Strafraumgrenze zum 1:1 für die Gäste aus (16.). Und Mohamed Zidan brachte die Ex-Dortmunder wieder in Führung (37.). Ansonsten war es ein Spiel, das von den Torhütern geprägt war: Weidenfeller wurde ohnehin für jede Aktion frenetisch gefeiert – und auf der Gegenseite rettete Jens Lehmann, in der ersten Halbzeit im Dortmunder Tor, erst mit starker Parade gegen den durchgelaufenen David Odonkor und lief ihm später in bester Manuel-Neuer-Manier weit vor dem Tor den Ball ab. Tim Wiese rettete sehenswert gegen einen 40-Meter-Lupfer von Alex Frei (59.).

Ansonsten mühten sich natürlich alle, den Gastgeber in bestem Licht erscheinen zu lassen, der in die zweite Halbzeit ins Dortmunder Tor vor der Südtribüne wechselte. Als die Gäste einen Elfmeter zugesprochen bekamen, spielte Podolski eine Rückgabe, bei der Weidenfeller gar nicht anders konnte, als sie zu halten (50.). Auch ein Tor wollten die Mitspieler Weidenfeller gerne ermöglichen – doch sein Freistoß, bei dem sogar die Mauer brav Platz machte, flog über das Tor.

Wenig später aber gelang der ersehnte Treffer: Mit wehenden Haaren stürmte Weidenfeller nach vorne, bekam gegen zurückhaltende Abwehrspieler den Ball serviert, schob den Ball zum 3:1-Treffer für die Dortmunder ein – und wurde von sämtlichen Spielern auf dem Platz gefeiert und in die Luft gewirbelt (74.).

Und dann durfte Weidenfeller noch einen weiteren Elfmeter gegen den Comedian Dr. Günther Schmitz halten, dem Subotic anschließend wie einst Arjen Robben aus kurzer Distanz ins Gesicht brüllte. Und als besonderes Schmankerl ging noch Jan Koller ins Tor, wie er es einst nach einem Platzverweis gegen Jens Lehmann getan hatte – dafür ging Weidenfeller in den Sturm. Und natürlich ging in der 90. Minute Amoroso noch einmal im Strafraum zu Boden, natürlich trat Weidenfeller an – und natürlich traf er zum 4:1.

Es waren der letzte Höhepunkt des Spiels, der Abend aber war für Weidenfeller und seine Ex-Kollegen mit dem Schlusspfiff noch lange nicht beendet: Eine Cocktailbar und viele weitere Zutaten für eine lange Feier standen in den Stadion-Katakomben bereit.

Autor: Sebastian Weßling

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