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Wegen Alipour: Steinbach rechnet mit WSV ab

Foto: Stefan Rittershaus
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Adrian Alipour wird ab dem 1. Juli 2019 Trainer des TSV Steinbach. Um den Wechsel des ehemaligen Wuppertalers gab es in den letzten Tagen viel Gesprächsstoff.

Denn: Ursprünglich hatte der 40-jährige Alipour in Wuppertal einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020. Die Verantwortlichen um Sportchef Karsten Hutwelker waren umso mehr überrascht, [article=416602]dass der Südwest-Regionalligist TSV Steinbach am vergangenen Freitag Alipour als neuen Cheftrainer zur Saison 2019/2020 präsentierte[/article].

„Ich habe am Freitagmorgen einen Anruf aus Steinbach erhalten. Und der Verein hat mich informiert, dass er noch während des Tages Adrian Alipour als neuen Cheftrainer zur kommenden Saison vorstellen wird. Ich habe den Steinbachern gesagt, dass ich das sehr komisch finde. Denn Alipour besitzt bei uns noch einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2020“, [article=416633]erklärte Hutwelker gegenüber unserer Redaktion[/article].

Zum Hintergrund: Alipour hatte vor gut zwei Wochen nach dem torlosen Remis bei Spitzenreiter Viktoria Köln laut Hutwelker noch am selbigen Abend seine Kündigung angekündigt. „Adrian rief mich gegen 21.30 Uhr an und sagte mir, dass er ausgebrannt sei. Die letzten Wochen hätten ihn sehr viel Energie gekostet und die Diskussion um seine Person ist ihm sehr nahe gegangen“, erzählt Hutwelker.

Einen Tag später soll Alipour laut Hutwelker seine mündliche Kündigung zurückgenommen haben und bat den WSV um eine Trennung in beidseitigem Einvernehmen. Diesem Wunsch ging der Wuppertaler SV nicht nach. Der WSV beurlaubte Alipour. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wie RevierSport erfuhr, hatte der ehemalige Trainer des ASC Dortmund bereits vor dem Viktoria Köln Spiel mit dem TSV Steinbach verhandelt.

Das ist natürlich auch den Wuppertalern zu Ohren gekommen. Bei einer Trennung in beidseitigem Einvernehmen hätte Alipour ablösefrei nach Steinbach wechseln können. Dass Alipour am Rande des Ligaspiels gegen die SG Wattenscheid 09 (3:2) durch einen Boten seine Kündigung bei Hutwelker einreichte, ändert laut den Wuppertalern die Sachlage nicht. Hutwelker am Freitag gegenüber RS: „Wir haben die Kündigung nicht akzeptiert. Somit ist Adrian Alipour noch bis zum 30. Juni 2020 an den Wuppertaler SV gebunden.“

Nun meldet sich nach einigen Tagen der TSV Steinbach zu Wort und rechnet mit dem WSV ab. wozi

Die offizielle Pressemitteilung des TSV Steinbach im Wortlaut:

"Der TSV Steinbach zeigt sich höchst verwundert über die jüngste Berichterstattung im Zusammenhang mit Cheftrainer Adrian Alipour.

Wir stellen klar: Unser künftiger Trainer Herr Alipour hat sich zunächst mündlich mit den Verantwortlichen des WSV über einen beidseitigen Aufhebungsvertrag geeinigt. Entgegen der mündlichen Zusage von Sportdirektor Karsten Hutwelker hat der WSV Herrn Alipour anstelle des Aufhebungsvertrags eine einseitige, fristlose Arbeitnehmerkündigung mit Auflagen und Vertragsstrafen zur Unterschrift vorgelegt. Kein Mensch würde eine solche Erklärung unterzeichnen. Diesbezüglich ist es natürlich zu keiner Einigung gekommen, worauf der WSV Herrn Alipour mit sofortiger Wirkung beurlaubt, unmittelbar danach sämtliche vertraulichen Gespräche an interne und externe Medien kommuniziert sowie wenig später mit Pascal Bieler auch einen Nachfolger vorgestellt hat. Aufgrund einer fehlenden vertraglichen Regelung in den Arbeitspapieren von Herrn Alipour war jedoch die Beurlaubung formal nicht zulässig, sodass Herr Alipour dieser auch widersprochen und um Wiederaufnahme seiner Tätigkeit gebeten hat. Im weiteren Verlauf hat der WSV dann Adrian Alipour den Jahresurlaub zwangsweise auferlegen wollen. Dies ist arbeitsrechtlich natürlich ebenso wenig zulässig. Schlussendlich hat Herr Alipour selbst die fristlose Kündigung eingereicht, nachdem ihm eine Wiederaufnahme seiner Tätigkeit verwehrt blieb.

Für den TSV Steinbach ist der Vorgang an dieser Stelle abgeschlossen.

Ebenso zeigt sich der TSV Steinbach irritiert darüber, dass ein Telefonat zwischen TSV-Geschäftsführer Matthias Georg und WSV-Sportdirektor Hutwelker am vergangenen Freitag unmittelbar nach Beendigung seitens von Wuppertal an diverse Medien weitergespielt und im Inhalt noch dazu komplett falsch wiedergegeben wird. Der TSV hat ohne jegliche Pflicht, sondern aus kollegialen Gründen, den WSV persönlich über die bevorstehende Bekanntgabe von Adrian Alipours künftiger Tätigkeit beim TSV Steinbach in Kenntnis gesetzt. Entgegen der Darstellung u.a. bei „RevierSport“, wonach Herr Hutwelker irritiert gewesen und dies dem TSV mitgeteilt haben soll, hat sich der Sportdirektor des WSV ausdrücklich für den Anruf von Herrn Georg bedankt und erklärt, dass es zwischen beiden Vereinen keinerlei weiteren Klärungsbedarf mehr gebe und selbstverständlich kein Verein in der Regionalliga Ablöse für einen Trainer bezahlen wolle und werde. Warum der WSV bzw. Herr Hutwelker dies in den Medien anders darstellt, entzieht sich unserer Kenntnis.

Wir bedauern jedoch sehr, dass seitens des Wuppertaler SV in der medialen Berichterstattung ein sehr einseitiges und auch falsches Bild in Bezug auf den Menschen Adrian Alipour zugelassen und inszeniert wird."

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