|
Waldhof Mannheim
|
13:30 |
Rot-Weiss Essen
|
Dass der Kader der SG Wattenscheid 09 in den vergangenen Jahren immer wieder ein komplett neues Gesicht bekam, war für die Fans der 09er schon Gewohnheit. Neben Trainer Farat Toku blieb jedoch ein weiteres Gesicht der Mannschaft seit Jahren treu: Nico Buckmaier. Der 26-Jährige spielte 2014/2015 eine Saison in Uerdingen, war ansonsten aber im Herrenbereich nur für Wattenscheid aktiv. Kein Wunder, dass den Kapitän die Nachricht vom endgültigen Aus am Mittwoch besonders hart traf.
Zunächst hätte laut Westdeutscher Allgemeiner Zeitung (WAZ) Ratlosigkeit bei den Spielern des Klubs geherrscht. Im Laufe des Mittwochs sei jedoch nach Buckmaiers Aussage ein weiteres Gefühl dazugekommen: "Wir sind stolz", so der Offensivmann, der mit drei Treffern in elf Spielen auch in dieser Saison seine Qualitäten unter Beweis stellen konnte. "Stolz darauf, dass wir trotz der Schwierigkeiten so viel erreicht haben. Und auch darauf, dass wir so eine gute Gemeinschaft geworden sind, obwohl wir im Sommer wieder einmal einen Umbruch vollziehen mussten."
Schwerer Gang zu den Fans
Besonders das vergangene Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II, das die Wattenscheider mit 3:0 gewinnen konnten, sei nach dem Spiel beim Gang zu den Fans verdammt hart gewesen. "Da waren Leute bei, die Rotz und Wasser geheult haben", erinnert sich Buckmaier. Zu dem Zeitpunkt stand noch gar nicht fest, ob in Wattenscheid die Lichter ausgehen. Doch die Emotionen waren groß.
Schon Buckmaiers Vater Eduard "Ede" Buckmaier trug das Wattenscheider Trikot, damals sogar Anfang der 90er-Jahre in der Bundesliga. Zur SGW hegt Sohn Nico also ein enges Verhältnis. Dementsprechend froh ist Buckmaier, dass der Verein zumindest die Jugendabteilung retten konnte: "Ich bin wirklich froh, dass die Jugend gerettet wird, und dass der Verein die Möglichkeit hat, einen Neuanfang zu starten. So bleibt der Name erhalten, das ist wichtig."
Spielerwechsel sind erst im Winter möglich
Wie es mit Buckmaier und den übrigen Wattenscheider Spielern nun weiter geht, ist erst einmal unklar. Die Akteure erhalten Arbeitslosengeld, da sie sich erst im Winter einen neuen Verein suchen dürfen. Ein Unding, wie Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Vertragsfußballer, findet: "Es darf nicht sein, dass die von einer Insolvenz betroffenen Spieler grundsätzlich bis zur nächsten Transferperiode auf einen neuen Job warten müssen und bis dahin von staatlichen Leistungen abhängig sind", sagte er zur Deutschen Presseagentur (dpa).
