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BVB gegen Union
Was die Trainer Favre und Fischer verbindet

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Sowohl Borussia Dortmund als auch Union Berlin sind vor dem DFB-Pokalduell ungeschlagen. Die Trainer verbindet eine gemeinsame Vergangenheit.

Erinnerungen sind ­Erinnerungen, weil sie der Vergangenheit angehören. Vorbei. Fast ein wenig vergessen. Lucien Favre lebt lieber im Hier und Jetzt. Da hat er ja ausreichend zu tun, weil der ­Spielplan in diesen Wochen alle drei Tage ein Spielchen bereit hält. Am Mittwochabend (18.30 Uhr/Sky) erwartet der Trainer von Borussia Dortmund im DFB-Pokal den Zweitligisten Union Berlin zum Zweitrundenspiel. Der ist noch ungeschlagen. Wie der BVB. Und wird seit dem Sommer von einem Schweizer trainiert. Wie der BVB. Urs Fischer heißt der Mann, der für neue Hoffnung sorgt. Janz Köpenick is eene Wolke. Wie Dortmund. Doch Favre (60) und Fischer (52) eint mehr als das. Ihre Lebenswege ähneln und kreuzten sich mehrfach.

„Ich kenne ihn schon lange. Das sind schöne Erinnerungen“, sagt Favre am Dienstag, als er auf den Kollegen angesprochen wird. Der Weg, der sie zu Gefährten macht, beginnt einst beim Schweizer Erstligisten FC Zürich, wo beide zu gefeierten Männern werden. Der eine, Favre, weil er dem Klub im Jahre 2006 den ersten Meistertitel nach einem Vierteljahrhundert des Darbens und Wartens schenkte. Der andere, Fischer, weil er elf Jahre lang das FC-Trikot trug und stattliche 302 Spiele für den Klub absolvierte. 2003, als Favre kam, beendete er seine Karriere, blieb dem Verein aber treu.

Meister Favre trifft Lehrling Fischer

„Er war Trainer der ersten Mannschaft, ich von der U21“, erinnert sich Fischer am Tag vor dem Pokalspiel an jene Zeit. „Da hatten wir natürlich auch eine Geschäftsbeziehung.“ Das klang ihm aber dann doch etwas kühl. Also schob er hinterher: „Aber wir haben auch sehr eng zusammengearbeitet.“ Als Favre von 2007 bis 2009 Hertha BSC trainierte, absolvierte Fischer seine Hospitanz für die Trainer-Lizenz bei Favre in Berlin. Der Meister trifft seinen Lehrling nun wieder. Ob er das Zaubern bei ihm gelernt hat? „Ich habe noch nie ein Training von ihm gesehen“, sagt Favre und traut sich deshalb kein dezidiertes Urteil über den Kollegen zu.

„Wenn es um Organisation geht, offensiv wie defensiv, sind das ­Ansätze, die ich von ihm mitgenommen habe“, sagt Fischer über seine Ausbildungszeit bei Favre. „Es geht aber nicht darum, ­irgendjemanden kopieren zu wollen. Er hat seine Ansicht von Fußball, und ich habe meine.“

Das drückt sich sehr deutlich im Spiel der beiden Mannschaften aus. Union hat bislang nur sieben Gegentore hinnehmen müssen und stellt damit die beste Defensive der Zweiten Liga. Favre lobt die „gute Organisation“ auf dem Feld. Diese wird allerdings auch am Mittwoch nötig sein, denn der BVB wartet mit der besten Offensive der Bundesliga (29 Tore) auf, die Schwarz und Gelb an die Tabellenspitze katapultiert hat und selbst in der Champions League von den international angesehenen Spielzerstörern Atlético Madrids (4:0) nicht aufzuhalten war. Und zu allem Überfluss aus Berliner Sicht meldet sich der spanische Stürmer Paco Alcácer nach seiner Oberschenkelzerrung zurück im Training. Über seinen Einsatz entscheidet Favre aber erst nach den letzten Eindrücken. Gut möglich, dass er zuletzt weniger belasteten Kräften wie Marius Wolf und Maximilian Philipp Spielzeit einräumt. Fischer ahnt ob der Dortmunder Qualität: „Wir müssen ein bisschen hoffen, dass sie nicht ihren besten Tag erwischen und wir einfach einen guten Tag haben.“

Aber bislang in dieser Saison haben die einzigen beiden Schweizer Trainer der ersten beiden deutschen Top-Ligen sehr viele gute Tage gehabt. Näher als es die Vergangenheit könnte, hat sie diese aktuelle Parallele aber auch nicht zusammengeführt.

Kontakt der Trainer ist zuletzt eingeschlafen

Kontakt zu Lucien Favre habe er zuletzt nicht gehabt, erzählt Urs Fischer. Der Kontakt sei in den vergangenen zwei, drei Jahren etwas eingeschlafen. Am Mittwoch sehen sie sich in Dortmund wieder. Aber vermutlich nur für einen von beiden wird dieser Abend eine wirklich schöne Erinnerung bleiben.

Autoren: Daniel Berg und Sebastian Stier

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