Möglicherweise erinnerten sich Fans des 1. FC Köln an diesem Montagabend an den 14. Mai 2000 zurück. Damals war der Karlsruher SC als Tabellenletzter der 2. Fußball-Bundesliga zu Gast in der Domstadt. Womit kaum jemand gerechnet hatte: Der KSC gewann die Partie beim damaligen Tabellenführer mit 2:1. Mehr als 18 Jahre war es dann keinem Zweitliga-Schlusslicht mehr gelungen, einen Sieg im Duell bei einem Spitzenreiter zu feiern. Bis zu diesem 8. Oktober 2018 – und zwar ausgerechnet in Köln. Der 2:1 (1:1)-Triumph des MSV Duisburg, der sich vom 18. auf den 16. Platz vorschob, geriet somit zu einer bemerkenswerten Angelegenheit.
Durch das Resultat hatte zudem auch eine weitere Serie Bestand. Seit mehr als zwölf Jahren hat es der FC nicht geschafft, ein Heimspiel gegen den MSV zu gewinnen. Den bislang letzten Kölner Sieg über Duisburg im eigenen Stadion gab es im April 2006. Damals war es Lukas Podolski, der den Treffer zum 3:1-Endstand erzielte. In den folgenden Jahren verzeichnete der FC drei Heimpleiten und ein Remis gegen den MSV. Die Zebras dürften sich durch die Duelle in der Domstadt schon fast zu einem Kölner Angstgegner entwickelt haben.
MSV-Trainer Lieberknecht feiert perfektes Debüt
Nicht zuletzt bedeutsam ist das Ergebnis mit Blick auf die jüngere Geschichte der beiden Trainer: Am 13. Mai 2018 hatte Holstein Kiel unter Markus Anfang mit einem 6:2-Sieg über Eintracht Braunschweig den Gegner in die Dritte Liga geschickt. Es war das letzte Spiel von Torsten Lieberknecht als Eintracht-Trainer, der einen Tag später entlassen wurde. Jetzt feierte der 45-Jährige als neuer MSV-Trainer ein perfektes Debüt beim erneuten Aufeinandertreffen mit dem Kölner Anfang. Lieberknecht hatte darüber hinaus seit dem 18. März als Trainer kein Spiel mehr gewonnen: Damals hieß der Gegner in Braunschweig: MSV Duisburg (3:2).
In Köln verbuchte Lieberknecht für sich persönlich den ersten Dreier nach sieben sieglosen Partien. Duisburg gewann am neunten Spieltag zum ersten Mal in dieser Saison eine Begegnung: "Es war ein erster, schöner Schritt, mehr aber nicht", sagte Lieberknecht, der nun die Länderspielpause nutzen kann, um seine Mannschaft auf das Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 22. Oktober (20.30 Uhr/Sky) vorzubereiten.
Autor: Nils Balke