Die nackten Zahlen sind beeindruckend: 27 Tore nach acht Bundesligaspielen hatte Borussia Dortmund noch nie, 20 Punkte erst einmal. In der Saison 2010/11 waren es sogar 21 Zähler – und am Ende war der BVB Deutscher Meister.
Die neue Attraktivität der Bundesliga
Die Schwarz-Gelben stehen gerade für die neue Attraktivität der Bundesliga. Erstmals seit fünf Jahren hat Deutschlands Elite-Liga wieder den Schnitt von drei Treffern pro Spiel geknackt. Das kann keine der anderen Top-Ligen Europas mit Toren ihrer Stars toppen.
Natürlich muss dies nun kein Anlass sein, die Bodenhaftung zu verlieren. Das gilt auch für den BVB. Denn die Statistiken lassen sich immer relativieren: Mal war eine gute Portion Glück dabei, mal ließ der Gegner gerade in der Defensive Bundesliga-Qualität vermissen.
Einwände von Favre und Reus
Solche Einwände kommen nicht nur von notorischen Nörglern, sondern auch von Trainer Lucien Favre und Kapitän Marco Reus: Die Mannschaft sei noch nicht bei 100 Prozent, taktisch müsse noch einiges dazugelernt werden. Ein Sieg gegen Atlético Madrid allerdings würde es den Mahnern schwieriger machen, Gehör zu finden. Wer gegen eine der besten Mannschaften der Welt besteht, der hat sich endgültig zurückgemeldet in der europäischen Elite.
Auch eine Niederlage wäre nicht das Ende, sondern nur ein Rückschlag in der Entwicklung – sofern sie nicht allzu deutlich ausfällt. Denn dann könnten die Fragen doch wieder lauter werden, ob diese Mannschaft tatsächlich schon so weit ist, wie es die hervorragende Bundesliga-Bilanz vermuten lässt.
Autor: Sebastian Weßling