Als sich die Mannschaft am Sonntag auf dem Weg nach Wuppertal machte, legte der Busfahrer einen kurzen Zwischenstopp an der Friedrich-Lange-Straße ein. Hier befindet sich das Fanprojekt von RWE. Die aktive Fanszene hatte die Mannschaft gebeten, mal kurz vorbeizuschauen.
Die Spieler haben dies wohl nicht bereut. Sie wurden von rund 100 Fans frenetisch in Richtung Wuppertal verabschiedet. Die Fans zündeten Leuchtraketen und Bengalische Feuer, verabschiedeten ihr Team mit Gesängen gen Wuppertal. Der Hintergrund: Die aktive Essener Fanszene hatte das Derby an der Wupper boykottiert, da rund 60 Anhänger von der Polizei ein Betretungsverbot für die Zeit des Spiels in Wuppertal auferlegt bekommen hatten.
Am Ende fanden zwar die lautstärksten RWE-Fans nicht den Weg nach Wuppertal, dennoch begleiteten rund 1200 Schlachtenbummler ihre Rot-Weissen ins Stadion am Zoo und sorgten auch ohne die Unterstützung der Stimmungsmacher für eine tolle Atmosphäre. Die Mannschaft bedankte sich für den Support mit einem 2:1-Auswärtssieg in der Nachspielzeit. "Derbysieger, Derbysieger, hey, hey", schallte es nach den 98 gespielten Minuten durch das Stadion am Zoo.
In Essen angekommen, gingen die Feierlichkeiten für Mannschaft und gut 150 Fans weiter. Denn diese hatten nämlich auf den Bus mit den RWE-Spielern an der Hafenstraße 97a gewartet, um diese auf ihre Art und Weise zu begrüßen und ihr Team für den Derbysieg zu feiern.
Im Abendhimmel von Bergeborbeck war plötzlich schon am 10. November Silvester. Wieder schossen Leuchtraketen in die Luft und die Fans zündeten Bengalische Feuer. "Echt? Ich habe keine Pyrotechnik gesehen", sagte Marcus Uhlig gegenüber RevierSport.
Auch der erste Vorsitzende des Tabellen-Dritten der Regionalliga West war am Abend am Stadion vor Ort, als die 150 Fans die Mannschaft begrüßten. "Sowohl vor dem als auch nach dem Spiel war das eine super Aktion der Fans. Dafür kann ich mich im Namen der Mannschaft und des ganzen Staffs nur bedanken. Unsere Fans sind einfach einmalig. Die Aktion vor dem Spiel hat der Mannschaft noch einmal verdeutlicht, wie wichtig das Wuppertal-Spiel für die Fans ist. Die Aktion nach dem Spiel war dann die Belohnung und die Mannschaft hat gesehen, welch positiv verrückte Fans RWE hat", erklärt Uhlig.