Wäre nicht Erling Haaland im Winter zu Borussia Dortmund gestoßen - im Revier hätte wohl kaum jemand etwas Positives mit Zugängen aus Norwegen in Verbindung gebracht. Beinahe in Vergessenheit geraten ist der Einkauf des Innenverteidigers Andre Bergdölmo, der 2003 für bescheidene 300.000 vom niederländischen Vorzeige-Klub Ajax Amsterdam nach Dortmund kam. Heute hält sich Bergdölmo, der es in seiner aktiven Karriere auf 64 Länderspiele für Norwegen brachte, eher in der zweiten Reihe auf.
Beim norwegischen Zweitligisten Ullensaker/Kisa IL ist der 48-Jährige Co-Trainer. Zu einem Top-Klub hat der in Oslo geborene Blondschopf es als Trainer nicht geschafft. Und auch sein aktueller Job klingt nicht besonders schillernd: Ullensaker hält noch einen Abstand von zwei Punkten auf einen Nichtabstiegs-Rang, hat sich gerade erst aus der Gefahrenzone befreit.
In Dortmund absolvierte der Abwehrspieler, der zur Stabilisierung der wackligen BVB-Defensive unter Trainer Bert van Marwijk geholt worden war, 28 Spiele, bei denen er 22 Mal in der Startelf stand. Zwischenzeitlich schob ihn der niederländische Coach sogar in die zweite Mannschaft ab - für Bergdölmo reichte es einfach nicht. Gut für Dortmund: Der Innenverteidiger hatte, und das war in der wirtschaftlich enorm schwierigen Zeit besonders wichtig, nur eine geringe Ablösesumme gekostet.
Der Norweger blieb zwei Jahre beim BVB, ehe er sich selbst erlöste und zum dänischen Erstligisten FC Kopenhagen ging. Seine Karriere ließ er in der Heimat ausklingen. Nachdem er 2007 dänischer Meister geworden war, konnte Norwegens Fußballer des Jahres 2002 mit Stromsgodset IF keine großen Sprünge mehr machen. Anfang 2009 beendete Bergdölmo seine aktive Karriere, in der er zudem viermal die norwegische und einmal die niederländische Meisterschaft holte.