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Viktoria muss starkes RWO-Team im Blick behalten

Am Ende ging nochmal alles gut. Nach dem 0:1-Rückstand drehte Rot-Weiß Oberhausen gegen die SG Wattenscheid 09 in der zweiten Halbzeit die Partie. Ein wichtiger Dreier, [article=411399]nachdem der Verein die Lizenz für die 3. Liga beantragt hatte[/article] und Vereinsboss Hajo Sommers davon sprach "das Ding durchzuziehen". Nun steht RWO wieder auf Platz zwei. Die Stimmung an der Lindnerstraße ist pünktlich zur Karnevalszeit ausgelassen.

Der Moralsieg der Kleeblätter war aufgrund der sehr schwachen ersten Halbzeit kaum höher zu bewerten. Wortführer und Fels in der Brandung war mal wieder Interims-Kapitän Jannik Löhden. Tor zum 1:1, Pushen der Revierkraft-Tribüne und ein Cut über dem rechten Auge - Löhden ist der Spieler, der vor allem physisch für die Willenskraft der Oberhausener steht. “Es ist wichtig, auch mal das Wort zu ergreifen und Zeichen zu setzen. Bei uns ist das meistens Patrick Bauder. Der ist natürlich jetzt lange verletzt. Da übernehme ich das”, sagte Löhden nach dem Spiel zu seiner Führungsrolle. Wenn es für die Kleeblätter noch weiter nach oben gehen soll, wird er ein entscheidender Mann sein.

Kurt trifft endlich wieder, taktische Experimente fruchten

Ein weiteres Moral-Beispiel bei den Kleeblättern ist Tarik Kurt. Der 21-Jährige hatte es schwer in den letzten Wochen. Sein letztes Tor gelang ihm am 10. Spieltag gegen Rödinghausen. Seitdem ist er meist nur zweite oder dritte Wahl bei Trainer Mike Terranova gewesen. Gegen Wattenscheid kam Kurt wieder von der Bank und explodierte in der Schlussphase mit zwei Toren binnen drei Minuten, die den Sieg brachten. “Ich hatte eine sehr lange Phase, in der ich torlos war. Das war nicht schön und es freut mich deshalb umso mehr, dass ich wieder treffen konnte”, sagte er. Wird Kurt wieder treffsicherer, kann er ein entscheidender Faktor in der Restrunde werden.

Aufgrund der miserablen ersten Hälfte war auch der angehende Fußballlehrer Terranova gefordert. Eine Pleite im ersten Heimspiel nach der Winterpause und der Lizenz-Beantragung konnten er und sein Team sich nicht erlauben. Der 42-Jährige zeigte in der Kabine große Motivationskünste und gab Antworten: Die Umstellung auf ein 3-5-2 nach der Pause bescherte RWO "die beste Halbzeit der Saison", wie Terranova es selbst formulierte. Hinzu kommen die gefährlichen Standards. “Das kann eine Waffe sein”, sagt Kapitän Löhden lächelnd mit Hinblick auf die nächsten Spiele.

Dort warten mit Bonn, Wiedenbrück und Düsseldorf nämlich drei Teams, die sich in ähnlichen Sphären wie Wattenscheid bewegen. Punktet RWO dort regelmäßig dreifach und behält seine tolle Moral, geht nach oben vielleicht tatsächlich noch was. Viktoria Köln dürfte vor RWO gewarnt sein.

Autor: Philip Ronden