Die Szene in der 41. Minute wirkte etwas undurchsichtig. Osei-Tutu, erst vor rund einer Woche vom FC Arsenal nach Bochum verliehen, setzte sich plötzlich auf den Boden und stellte das Spielen ein. Als der Schiedsrichter die Partie unterbrach, um nach dessen Befinden zu schauen, stand der 20-Jährige auf und gestikulierte lautstark in Richtung des Schiedsrichters. Unmittelbar darauf verließ er den Platz - augenscheinlich unter Tränen.
Der Kommentator des Livestreams auf der Youtube-Seite des VfL wirkte ebenfalls verwirrt und vermutete, der kurz zuvor verwarnte Osei-Tutu hätte die Ampelkarte gesehen. Dem war aber augenscheinlich nicht so, in der Tat ist nicht ansatzweise erkennbar, dass der Schiedsrichter ihm eine weitere Karte zeigte.
Ab Minute 51:30
[video link=https://www.youtube.com/watch?v=1dIJSbqTb50&feature=youtu.be&t=3115]
Vielmehr soll Osei-Tutu von seinem Gegenspieler rassistisch beleidigt worden sein. Das legt zumindest die Stellungnahme des VfL Bochum nahe, die der Verein am Mittwoch auf seinen sozialen Netzwerken postete. Unter dem Motto "SayNoToRacism" heißt es da: "#meinVfL verurteilt jegliche Form von Rassismus vehement. Jordi, wir stehen hinter dir!"
Weiter kündigte der Verein an, den Vorfall mit allen Beteiligten aufzuarbeiten. Weitere Schritte würde man sich vorbehalten. Osei-Tutu verlinkte in einer Instagram-Story den Vorfall ebenfalls mit den Worten "Say No To Racism".
Als Osei-Tutu den Platz verließ, redete auch VfL-Trainer Robin Dutt massiv auf seinen Spieler ein und nahm ihn mehrfach in den Arm. Offenbar mit Erfolg: Nach einigen Minuten kehrte der Rechtsverteidiger auf den Platz zurück und spielte weiter.