Erst Derby-Jubel, dann Paderborn-Frust: Dominik Baumgartner erlebte in den ersten Wochen mit dem VfL Bochum in der zweiten Bundesliga ein Wechselbad der Gefühle. Beim Auftakt in die Restrückrunde im Derby gegen den MSV Duisburg feierte das 22 Jahre alte Abwehrtalent seine Startelfpremiere, stabilisierte auf Anhieb die Verteidigung, köpfte einen Ball an die Latte und gewann mit dem VfL 2:1 gegen den MSV.
Eine Woche später musste er von der Bank mit ansehen, wie sich seine Mannschaftskollegen von Abstiegskandidat SV Sandhausen 0:3 düpieren ließen. Dann die 45. Minute beim Heimspiel gegen den SC Paderborn: Baumgartner musste den Ball eigentlich nur zurück zu VfL-Torwart Riemann spielen, sein Pass misslang völlig, Paderborn-Angreifer Sven Michel nutzte das Geschenk zum 2:0. Baumgartner schüttelte den Kopf, konnte es nicht fassen.
„Es war ein saudummer Fehler“, analysierte er im Gespräch mit RevierSport schonungslos: „Eigentlich war es ein normaler Rückpass. Das darf mir so nicht passieren, es war natürlich Mist.“ Klartext vom Neuzugang von Wacker Innsbruck, der nach eigenen Angaben zwei Tage brauchte, um den Patzer zu verarbeiten. Geholfen habe ihm vor allem der trainingsfreie Montag: „Am Sonntag nach dem Spiel habe ich es schon noch gemerkt. Den freien Tag darauf habe ich dann mit meiner Freundin und meinem Hund genossen. Wir sind spazieren gegangen. Es sollte jetzt weggesteckt sein, Fehler passieren, das Leben geht weiter.“
Achterbahnfahrt in den ersten Wochen
Seit dem Trainingslager im Januar dieses Jahres ist Baumgartner beim VfL. Die ersten Wochen im Bochum-Dress waren turbulent: „Daran sieht man, wie schnell es im Fußball gehen kann. Vor zwei Wochen war noch alles super, dann haben wir in Sandhausen dumm verloren, dann noch das Spiel gegen Paderborn zuhause. Es war eine Achterbahnfahrt.“
Doch der Blick geht in Richtung Ingolstadt, wo der VfL am Samstag (13 Uhr) unter Druck steht, denn die Mannschaft droht den Anschluss an die oberen Tabellenränge zu verlieren. Baumgartner hat seinen Fehler verarbeitet, von seinen Mannschaftskollegen erhielt er aufmunternde Worte. Ob er gegen den abstiegsbedrohten FCI spielen wird, ist zwar noch offen, nachhaltige Wirkung dürfte sein Paderborn-Patzer bei ihm aber keine haben.
Autor: Christian Hoch