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VfL-Mitglieder sprechen Villis Vertrauen aus

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Bochum präsentiert solide Zahlen und plant mit einem Plus. Auf der ruhig verlaufenen Jahreshauptversammlung kommt der Vorstandsvorsitzende mit einem blauen Auge davon 

Er ist mit dem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen. Die Mitglieder des VfL Bochum haben Hans-Peter Villis das Vertrauen ausgesprochen. Doch rund 100 der 1123 anwesenden Stimmberechtigten verweigerten dem Aufsichtsrat und dem Präsidium mit dem Vorstandsvorsitzenden Villis an der Spitze auf der Jahreshauptversammlung die Zustimmung zur Entlastung.

In den Tagen zuvor hatte sich bereits Widerstand gegen Villis formiert. Einige Mitglieder hatten dem ersten Mann im Verein vorgeworfen, zu lange an Ex-Sportvorstand Christian Hochstätter festgehalten zu haben – was dem Verein geschadet habe. Auf der JHV konfrontierten ihn einzelne Mitglieder mit mutmaßlichen Verfehlungen. Villis konterte: „Wir haben immer alle Alternativen geprüft und aus unserer Sicht immer im Sinne des Vereins gehandelt.“ Protest gab es jedoch auch nach der deutlichen Vertrauensbekundung. Die, die offensichtlich gegen eine Entlastung gestimmt hatten, verließen umgehend den Saal.

VfL reduziert Verbindlichkeiten

Zuvor hatte der Geschäftsführer Ilja Kaenzig in seiner ruhigen Art die wirtschaftlichen Zahlen dargelegt, mit denen er durchaus leben kann. „Wir durften ein bestelltes Feld übernehmen. Die außergewöhnliche Saison hat uns wirtschaftlich nicht aus der Bahn geworfen, wir bauen auf einem sehr soliden Fundament auf“, sagte Kaenzig. Unterm Strich gab es im vergangenen Geschäftsjahr (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2018) in der neu gegründeten GmbH & Co. KGaA zwar erstmals seit Jahren wieder ein Minus, und zwar in Höhe von 1,6 Millionen Euro (Verein: schwarze Null). Der größte Batzen (1 Millionen Euro) ist aber mit höheren Kosten für Altfälle aus früheren Betriebsprüfungen (2006 bis 2011 sowie 2012 bis 2014) zu erklären.

Das Eigenkapital der KGaA sank damit auf 1,9 Millionen Euro. Auf der anderen Seite konnte der VfL seine einst existenzbedrohenden Nettofinanzverbindlichkeiten weiter reduzieren, und zwar um rund 900000 Euro auf noch 2,63 Millionen Euro. Vor vier Jahren waren es noch rund 7 Millionen Euro. „Die Liquidität ist ausreichend vorhanden“, betonte Kaenzig, der beim VfL erst im Februar dieses Jahres als Nachfolger von Wilken Engelbracht eingestiegen ist. So sieht der Plan für die laufende Saison wieder ein Plus von 390 000 Euro vor. Wohlgemerkt: der Plan.

Villis entschuldigt sich für Unruhe

Denn obschon das Chaos der vergangenen Saison den VfL „nicht aus der Bahn“ warf, bekam der Klub doch die Quittung dafür. Drei entlassene Trainer (Gertjan Verbeek, Ismail Atalan und Jens Rasiejewski) und zwei Ex-Vorstände bedeuteten für den Zweitligisten einen erheblichen finanziellen Mehraufwand. Und nicht nur das. Auch das Ansehen des VfL hatte darunter gelitten. Aufsichtsratschef Villis: „Dafür möchte ich mich noch einmal entschuldigen.“ Immerhin: Mittlerweile hat man sich mit allen Ex-Trainern geeinigt – und damit das Gros der Altlasten abgeworfen. Lediglich das Gehalt für Ex-Sportvorstand Christian Hochstätter muss der Verein noch aufbringen. Der Vertrag des 54-Jährigen läuft noch bis 2020.

Sein Nachfolger Sebastian Schindzielorz appellierte in seiner Rede daran, den eingeschlagenen Weg beizubehalten. Zwar lobte er das Zusammenrücken während der sportlich bedrohlichen Lage der Mannschaft. „Aber fünf Trainer, zwei Vorstände und eine bundesweite Berichterstattung über Zugfahrten und Speisepläne. Das geht selten gut und sollte uns nicht nochmal passieren.“

Inzwischen ist ohnehin Ruhe eingekehrt. Sportlich wie finanziell. Die Geschäftsführung plant für 2018/19 mit stabilen Zahlen, die weder beunruhigen, noch zu Freudentänzen verführen. Ertrag und Aufwand im eingetragenen Verein halten sich wie im Vorjahr bei rund 2,17 Millionen Euro die Waage. In der KGaA stehen Vorjahres-Erträgen von 33,5 Millionen Euro geplante Erträge von 32,2 Millionen Euro gegenüber - bei etwas weniger Kosten. So liegt der Lizenzspieleretat bei rund 11,1 Millionen, im Vorjahr wurden 1,1 Millionen Euro mehr benötigt – dies ungeplant vor allem aufgrund der Trainerwechsel.

Während der VfL für dieses Geschäftsjahr mit nur noch 250 000 Euro Transfereinnahmen rechnet (Johannes Wurtz/Darmstadt 98), waren es in der Vorsaison noch 3,6 Millionen Euro – unter anderem für die Verkäufe von Peniel Mlapa, Marco Stiepermann, Felix Bastians und Dimitrios Diamantakos und weitere Nachschläge. Diese Differenz wird fast eins zu eins mit den erhöhten TV-Geld-Einnahmen (von 10,6 auf 14,0 Millionen Euro) ausgeglichen. Größere Sprünge im TV-Geld oder in der Vermarktung (jeweils rund 11 Millionen Euro) sowie Millionen-Einnahmen im Transferbereich sind in naher Zukunft aber nicht zu erwarten. Während es für das Zahlenwerk anerkennenden Applaus gab, erntete Erwin Stede stehende Ovationen: Der ehemalige Jugendleiter und Stadionsprecher des VfL wurde für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Autoren: Ralf Ritter & Dominik Hamers

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