Mitte Januar nahm Lukas Hinterseer auf einer Couch in der Empfangshalle des Hotels Melia Banus in La Dame de Noche in Marbella Platz. Von dieser Redaktion auf seinen auslaufenden Vertrag im Sommer angesprochen, vermied der Österreicher ein klares Bekenntnis. Eine Verlängerung des Vertrags mit dem VfL schloss er aber auch nicht aus.
Was aber immer in seinen Antworten mitschwang: Hinterseer hat den großen Traum, noch einmal in der Bundesliga zu spielen. Er müsse deswegen auch wegen seines Alters (27) schauen, wie sich das noch einmal realisieren lässt, sagte er. Einen Monat später hält sich der Top-Torschütze des VfL (12 Tore in 22 Ligaspielen) weiter bedeckt.
Gegenüber RevierSport sagte Hinterseer unter der Woche vor dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden: „Mich beeinflusst die unklare Vertragssituation nicht, wir sind alle Profis genug. Ich versuche, weiter meine Leistung zu bringen.“ Außerdem: „Ich habe noch kein Zeitfenster für eine Entscheidung. Ich muss schauen, was die nächsten Wochen bringen. Für alles andere habe ich einen Berater.“
Klar ist aber auch: Allzu lange kann Hinterseer nicht mehr warten. Der VfL hat die Vertragsgespräche mit seinen Spielern erst einmal in den Hintergrund gerückt, fordert primär Einsatz und Leistung. Der Fokus soll auf der sportlichen Situation liegen. Für die kommende Spielzeit braucht der Verein jedoch auf der anderen Seite Planungssicherheit und auch Hinterseer selbst will natürlich wissen, wie es weitergeht.
Gerüchte über lukrativere Angebote
Hartnäckig halten sich deswegen in den vergangenen Wochen die Gerüchte, dass Hinterseer lukrativere Angebote von anderen Vereinen vorliegen würden. VfL Geschäftsführer Sport Sebastian Schindzielorz möchte die Vertragsdebatten aktuell öffentlich nicht ausführlich kommentieren. Im Gespräch mit RevierSport sagte er nur: „Es gibt niemanden, mit dem wir nicht sprechen. So sind wir auch mit Lukas und seinem Berater in einem guten Austausch. Diese Kommunikation ist wichtig. Dazu gehört unter anderem, dass man zuweilen über andere Themen redet als über Verträge.“
Die Tendenz momentan zwischen Bochum und seinem besten Angreifer: Trennung. Dennoch will sich der Ösi-Knipser trotz der ungeklärten Zukunft nicht hängenlassen, er spricht die Krise des VfL klar an. Hinterseer: „Mit der Leistung gegen Kiel gewinnen wir kein Spiel mehr. Wir sind einfach in so einer Situation, die ich auch gar nicht richtig erklären kann. Ich weiß auch nicht, wie genau wir da hineingekommen sind. Eigentlich haben wir eine gute Wintervorbereitung gehabt, dann haben wir das Spiel gegen Duisburg gewonnen, wo wir aber auch schon wussten, dass es nicht gut war. Seit diesem Spiel ging es dann nur noch bergab, auch von der Spielweise. Es hat nichts funktioniert. Wir sind im großen Austausch, wissen auch um die Gefahr, dass wir weiter abrutschen können. Wir müssen wieder in die Spur finden.“
Autor: Christian Hoch