„Es ist normal, dass du dich auf dem Feld erst einmal anschaust und dich fragst, wo du gerade überhaupt bist“, kommentierte Bochums Simon Zoller die grauenhaften zwölf Minuten im West-Derby bei Arminia Bielefeld, die letztlich zu Bochums fünfter Schlappe in den vergangenen sieben Spielen geführt hatten. Ein einziger Blick auf die aktuelle Tabelle in der zweiten Bundesliga reicht, um zu erkennen, wo sich der Pott-Klub wiederfindet: in der Bedeutungslosigkeit.
Nach 19 Spieltagen hatte Bochum lediglich vier Zähler Rückstand auf Relegationsplatz drei, die Fans träumten vom Aufstieg in die Bundesliga, die Mannschaft von Trainer Robin Dutt entwickelte sich konstant weiter. Nur sieben Spieltage später ist davon fast nichts mehr übrig.
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Wer den VfL nach dem jüngsten 2:2 bei Dynamo Dresden und dem anschließenden 1:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim auf dem Wege der Besserung gesehen hat, wurde bei der Niederlage auf der Alm auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Natürlich war das Spiel lange Zeit ausgeglichen, wie es VfL-Trainer Robin Dutt auf der Pressekonferenz nach Abpfiff richtig analysierte. Allerdings war das Niveau dabei maximal überschaubar.
Wieder einmal gab den Bochumern eine Führung in der Fremde keinerlei Selbstvertrauen, ab der 68. Spielminute verteidigte der VfL dann zusätzlich körperlos. Durch den erneuten Dämpfer geht der Bochumer Blick in Richtung untere Tabellenhälfte - selbst das Minimalziel Platz sieben ist in weite Ferne gerückt. Den VfL trennen vom SC Paderborn bereits satte sieben Zähler. Auch die Art und Weise des gewaltigen Einbruchs in Bielefeld gibt Grund zur Sorge für die nahe Zukunft.
Mannschaft muss sich zusammenreißen
Sollte der VfL an den kommenden Spieltagen weiter so instabil auftreten wie in der Schlussphase bei der Arminia, dann könnten die nächsten Wochen zur regelrechten Qual für die eigenen Anhänger werden. Trotz des großen Verletzungspechs in dieser Saison - und auch in der aktuellen Saisonphase - hat die Mannschaft genügend Qualität, um Spiele wie gegen den DSC mindestens mit einem Punkt zu beenden. Die Spieler müssen sich im Saisonendspurt zusammenreißen, um aus einer über weite Strecken sehr ansehnlichen und auch erfolgreichen Saison keine verkorkste Spielzeit zu machen.
Autor: Christian Hoch