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VfL Bochum
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20:30 |
TSG 1899 Hoffenheim
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Am vorletzten Abend im Trainingslager stellte sich VfL-Trainer Robin Dutt in der Lobby des Hotels Melia Banus vor die rund 20 Bochum-Fans, die die Reise mit ihrem Verein angetreten hatten. Dutt bedankte sich ausdrücklich für das Verhalten und die Unterstützung der Fans. Die Reaktion: Applaus. Dann legte Dutt nach: „Die nächste Runde an der Hotelbar geht auf mich.“
Lauter Jubel bei den Fans. Diese bestellten im Anschluss Bier, Wein oder auch Wasser. Dutt ging wieder zu seinem Trainerstab. Eine symbolische Szene: Der VfL pflegte im Trainingslager eine gesunde Mischung zwischen Nähe und Distanz zu den Fans, um sich voll und ganz auf das Training zu konzentrieren.
Die Organisation: Felix Dornebusch sprach am Rande eines Interviews mit dieser Redaktion davon, dass das Trainingslager und auch jede Reise sonst unter dem Trainerteam und der Vereinsführung perfekt durchgeplant seien. Vom Hotel, über das Essen, bis hin zu den Platzanlagen. Dornebusch muss es wissen: Schließlich hat er in sechs Profijahren genügend Erfahrung, um ein Trainingslager mit vorherigen zu vergleichen. Der Trainingsplatz in La Dama de Noche war in einem perfekten Zustand, zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen und die Bedingungen insgesamt waren auch optimal.
Das Training: Robin Dutt hatte offensichtlich extreme Lust auf Training in der vergangenen Woche. Die VfL-Profis absolvierten insgesamt zehn Einheiten und zwei Testspiele. Teilweise dauerten die Einheiten über zwei Stunden. Dutt legte in der ersten Hälfte den Fokus auf die Defensivarbeit, teilte die Mannschaft in drei Gruppen ein, wo sie abwechselnd Gegenpressing, Umschaltbewegungen oder Koordinationsübungen absolvierten. In der zweiten Wochenhälfte lag der Fokus des Trainings auf der Offensive: Torabschlüsse, Kombinationen, Spielsituationen. Am Abend verschwanden die Spieler schnell auf ihren Zimmern - zu anstrengend waren die Einheiten.
Die Fans: Rund 20 Anhänger des VfL Bochum reisten mit ins Trainingslager und verhielten sich vorbildlich. Sie duellierten sich mit den Profis auf dem Platz und gewannen, brachten einen Plastik-Flamingo in rosa mit zum Trainingsplatz, gratulierten einem Fan jeden Tag mit einer Tabasco-Torte zum Geburtstag und fuhren einen Tag 75 Kilometer weiter nach Gibraltar, um noch mehr Fußball zu schauen.
Die Spiele: Gegen den bulgarischen Topklub ZSKA Sofia fehlte es der VfL-Offensive an Frische und Durchschlagskraft. In der Defensive zeigte sich Robin Dutt zufrieden mit der Leistung, zog nach der Partie ein ordentliches Fazit. Der VfL trennte sich mit 1:1 von Sofia. Schon vor dem Anpfiff des zweiten Tests gegen Dynamo Kiev (Zweiter in der Ukraine) bat Robin Dutt um Nachsicht: „Ich erwarte schwere Beine.“ Seine Prognose bestätigte sich im Test gegen den Europa-League-Teilnehmer. Beim 0:3 gegen Kiew offenbarte Bochum vor allem im zweiten Durchgang Steigerungspotenzial. Dutt resümierte: „Der Tank war leer.“
Die Stimmung: Zu seinem 26. Geburtstag bekam Thomas Eisfeld beim gemeinsamen Essen mit der Mannschaft eine Torte geschenkt. Seine Mitspieler gröhlten und klatschten im Speisesaal. Spieler wie Simon Zoller, Felix Dornebusch, Patrick Fabian oder Manuel Riemann trafen sich zwischen den Einheiten zum Kaffeetrinken zum gemeinsamen Austausch. Andere Teile der Mannschaft, wie zum Beispiel Tom Weilandt und Sebastian Maier verbrachten ihre Zeit mit Backgammon. Es gab nur wenige negative Themen: Görkem Saglam sprach im RS-Interview davon, dass er mit seiner momentanen Situation (vier Einsätze in 18 Spielen) unzufrieden sei, sich aber in der Rückrunde durchsetzen wolle.
Die Investorensuche: Im exklusiven Interview mit dieser Redaktion sprach VfL-Aufsichtsratsboss Hans-Peter Villis (60) davon, dass ein Investor für den VfL im Jahr 2019 denkbar sei. Gemeinsam mit Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung, treibt er die Suche voran. Gesucht wird zunächst ein Ankerinvestor mit hoher Affinität zum Verein, der andere Partner mitzieht, die auch zum VfL passen. Kaenzig sucht einen Investor, der in langfristige Entwicklungen des Vereins investiert. Es soll nicht alles in Spielergehälter gesteckt werden, sondern zum Beispiel in Projekte wie einen neuen Trainingsplatz.
Der Geschäftsführer Sport: Sebastian Schindzielorz hatte während der gesamten sieben Tage ein Auge darauf, dass sämtliche Abläufe professionell und gut strukturiert ablaufen. Er kontrollierte, griff ein, wenn es nötig war und führte viele Telefonate. Das große Thema: Elf Verträge laufen im Sommer beim VfL aus. Unter anderem von Leistungsträgern wie Lukas Hinterseer, Jan Gyamerah und Tom Weilandt.
Der Gewinner: Moritz Römling überraschte sowohl Spieler als auch Verantwortliche des VfL Bochum. Der Linksverteidiger bringt ein enormes Tempo mit, kann aber auch auf der offensiven Außenbahn eingesetzt werden. Er war auch beim 0:3 gegen Kiew einer der auffälligsten Spieler.
Die Neuzugänge: Dominik Baumgartner und Simon Zoller schlugen auf Anhieb ein. Im Test gegen Sofia spielte Zoller von Beginn an, fügte sich gut ein. Auch Baumgartner machte im zweiten Spielabschnitt gegen Sofia direkt einen soliden und präsenten Eindruck. Auch im Team sind die Beiden gut integriert. Zoller ist direkt zu einem Wortführer aufgestiegen und geht voran.
Der Ausblick: Mit dem Heimspiel gegen Duisburg und der Auswärtspartie in Sandhausen hat der VfL die große Chance, mit zwei Siegen zu starten. Mit Paderborn (Heim) und Ingolstadt (Auswärts) warten danach ebenfalls noch keine vermeintlichen Knaller.
Autor: Christian Hoch
