2. Liga

VfL Bochum in der Bundesliga: Das sagt der letzte Aufstiegskapitän

Der VfL Bochum ist wieder da - zurück in der Bundesliga. Auch Thomas Zdebel hat sich am Sonntag nach dem Spiel gegen den SV Sandhausen gefreut. Der 47-Jährige erlebte einst mit dem VfL ähnliche Feierlichkeiten. Zdebel war derjenige, der Bochum 2006 als Kapitän zurück in die Bundesliga führte.

"Ich erinnere mich noch ganz genau. Es war ein Ostermontag auf dem Aachener Tivoli. Sowohl die Alemannia als auch wir sind aufgestiegen. Aufstieg, Ostermontag, die Feier - das prägt sich alles ein. Es ist immer noch frisch, weil es so besonders war. Ich wünsche den Jungs nun auch eine unvergessliche Aufstiegsfeier. Sie sollen einfach den Moment genießen und noch nicht an die Bundesliga denken", sagt Zdebel, der sechs Jahre für den VfL Bochum spielte.

Er ergänzt: "Das war damals der Wahnsinn in Aachen. Beide Vereine sind ja aufgestiegen und es gibt keine Fan-Freundschaft oder dergleichen zwischen den Klubs. Doch an diesem besagten Ostermontag war alles egal - alle haben sich gefreut, umarmt. Es herrschte einfach nur große Glückseligkeit. Wir haben natürlich dann im Bus und in Bochum weiter gefeiert. Ein toller Tag, ein toller Aufstieg."

Der einstige zentrale Mittelfeldspieler, der in seiner Karriere 175 Begegnungen für Bochum absolvierte, spricht von einem verdienten Aufstieg. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich die Saison intensiv verfolgt habe. Aber die letzten Wochen habe ich schon sehr interessiert verfolgt und muss sagen, dass der VfL tolle Arbeit geleistet hat. Glückwunsch an den Verein, an die Verantwortlichen und die tollen Fans", erklärt der 14-malige polnische Nationalspieler.

Zdebel freut sich für die VfL-Fans

Vor allen den Anhängern der Bochumer gönnt Zdebel, der heute in Bergisch Gladbach Zuhause ist, den Aufstieg und die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga von Herzen. In sechs Jahren hat der Pole, der aus Kattowitz stammt, die Leute an der Castroper Straße kennen und lieben gelernt.

"Ich komme aus Polen, aus der Region Oberschlesien. Das ist mit dem Ruhrgebiet vergleichbar. Dort herrscht die selbe Malocher-Mentalität wie im Pott. Deshalb habe ich mich in Bochum auch sehr wohl, sehr heimisch gefühlt. Die Menschen waren überragend. Für sie freue ich mich besonders, dass sie nun die Bundesligaspiele gegen Bayern, Dortmund, Gladbach, Leverkusen und all die anderen hoffentlich bald im Stadion miterleben dürfen", erzählt Zdebel.

Zdebel ist U17-Trainer bei Bayer Leverkusen

Stichwort Leverkusen: Seit dem 1. Juli 2019 ist Zdebel, der in Deutschland in seiner Karriere auch für Alemannia Aachen, 1. FC Köln, Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiss Essen spielte, als U17-Trainer für Bayer Leverkusen verantwortlich. Es ist eine Rückkehr für Zdebel zum Ex-Klub gewesen. Denn 2009 verließ er nach sechs Jahren den VfL Richtung - richtig: Bayer Leverkusen.

"Es freut mich sehr, dass ich hier bei Bayer arbeiten kann. Das ist ja nicht irgendein Klub. Bayer Leverkusen ist ein Top-Klub in Deutschland und ein angesehener Verein in Europa. Auch im Nachwuchs merkt man diese hohe Professionalität und gute Arbeit. Es macht mir unheimlich Spaß für den Verein zu arbeiten", sagt der A-Lizenzinhaber.

Ob Zdebel sich irgendwann einmal einen Cheftrainer-Posten vorstellen kann, das weiß er nicht, er sagt aber: "Im Fußball kann man nichts planen. Als Spieler hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mit 35 Jahren nochmal von Bochum nach Leverkusen wechsele. Und der VfL hat vielleicht auch nicht geglaubt, dass sie im Mai 2021 in die Bundesliga zurückkehren. Unsere Zukunft steht in den Sternen - das sollten wir spätestens seit dem Pandemie-Ausbruch im März 2020 alle wissen."

[video link=https://www.youtube.com/watch?v=B0XjlEULDNI]